Kinder der Siebziger
Wir hatten unseren "Lost Place" gleich nebenan
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- hochgeladen von Christiane Bienemann
Seit einiger Zeit stoße ich immer wieder darauf. Wahrscheinlich deshalb, weil viele meiner Facebook-Bekannten dieser nicht alltäglichen Leidenschaft nachgehen und tolle Bilder einstellen. Geheimnisvoll, düster, morbide. Meistens rankt sich auch noch die ein oder andere Legende um diesen Ort.
Wovon die Rede ist? Von den sogenannten Lost Places, wörtlich übersetzt, verlassenen Orten. Und den Urbexern, den Leuten, die solche Orte ausfindig machen, erkunden und fotografieren ("Urbexer" kommt aus dem Englischen von Urban Exploration). Nicht ganz ungefährlich, denn diese Gebäude sind oft schwer zugänglich und nicht selten baufällig.
Als ich so darüber nachdenke, fällt mir auf einmal der Abenteurerspielplatz meiner Kindheit ein. Gerade frisch zugezogen in ein neues Zweifamilienhaus fiel der Blick vom Balkon und aus dem Garten stets auf eine Ansammlung alter verlassenener Ställe. Es müssen drei gewesen sein, zwei größere und ein kleiner.
Ab einem gewissen Alter zog es die Kinder der halben Nachbarschaft dorthin. Tagein, tagaus, perfekt zum Versteckspiel, zum Ausflug mit den Puppen oder zum Indianer spielen. Wiesen und ein großer Walnussbaum rundeten das Gelände ab. Nach anfänglichen Ermahnungen wurde es stillschweigend geduldet, nur vom Bauern sollte man sich tunlichst nicht erwischen lassen.
Wenn wir gewusst hätten, wie heiß begehrt später solche Plätze einmal werden würden :-) und komischerweise ist in den ganzen Jahren niemandem etwas dort passiert. Eine ganz andere Zeit halt... ob besser oder schlechter, das vermag ich nicht zu beurteilen.
Bilder aus dem Familienalbum
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Autor:Christiane Bienemann aus Kleve |
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