Wie geht es weiter?

Dieser Frage stellen sich das Pfarrei-Team und Propst Johannes Mecking bei der Pfarrversammlung am 29. April ab 15 Uhr im Klever Kolpinghaus. Ziel ist es, eine Zukunft für die Christus-König-Kirche zu finden. Schon bald könnten hier neue Räume geschaffen werden.

Kleve. Hohe Decken, eine schlichte Architektur und ein großer Raum. So sehen häufig Kirchen aus, die in den 50er und 60er Jahren in Deutschland neu gebaut worden sind. Oftmals war in diesen Zeiten die Nachfrage nach Gotteshäusern so groß, dass zahlreiche gebaut worden sind. "Die Messen waren selbst vor 10 oder 15 Jahren noch wesentlich besser besucht," so Michael Beermann, Pastoralreferent der Gemeinde. Heute sind es eher weniger Menschen, die den Weg in die Kirchen finden - so auch in Kleve. "An einem Wochentag kann es schon mal sein, dass in der Kirche neben dem Pfarrer, dem Küster und dem Organisten nur ein Gläubiger kommt, um Messe zu feiern," erklärt Propst Johannes Mecking. Auch in der Klever Gemeinde sind die Zahlen der Besucher rückläufig. An einer Vorabendmesse nehmen aktuell nur rund 140 Gläubige teil. Zur Gemeinde gehören rund 13.500 Katholiken.

Immer wieder Thema gewesen

Seit der Fusion der Kirchengemeinden im Jahre 2005 ist die Zukunft der Christus-König-Kirche immer ein Thema gewesen. Fakt ist, dass die Gemeinden im Bistum Münster dazu angehalten sind Flächen zu verkleinern. Angedacht war schon 2015 eine Schließung der Kirche, von der jedoch zunächst Abstand genommen worden ist, da ein Leerstand ebenso nicht gewünscht war.
Vor dem Hintergrund, der auch demografischen Entwicklung in den letzten Jahren, hat der Kirchenvorstand von St. Mariä Himmelfahrt im vergangenen Jahr an den Bischof Dr. Felix Genn die Bitte herangetragen, die Christus-König-Kirche einer Umnutzung zuzuführen, damit der Fortbestand des Gebäudes gesichert ist. Nun sind die Pläne konkreter geworden. In der Kirche sollen neue Räumlichkeiten für die Familienbildungsstätte, die Ehe-, Familien- und Lebensberatung und das Kreisdekanat sowie das Bildungsforum entstehen. Gleichzeitig soll in der Kirche ein Gottesdienstort erhalten bleiben. "Wir sehen darin die Chance das Gebäude nach außen hin zu erhalten und neue Angebote hier zu schaffen. So bleibt für viele ein Stück Vertrautes mit einem neuen Kern," erklärt Michael Heyrichs. "Wir sehen uns im Moment als Wegbereiter der Zukunft und wollen gemeinsam mit den Gemeindemitgliedern einen guten Weg finden," so Propst Johannes Mecking. 

Ein Kommentar:

Die Chance nutzen

In den letzten Jahren müssen die Kirchengemeinden auch vor Ort mit immer neuen Herausforderungen klar kommen. Weniger Katholiken besuchen die Gottesdienste, die Zahl der Priester sinkt stetig und auch die Zukunft der Gotteshäuser in den Gemeinden ist nicht mehr so sicher. Derzeit ist die Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt in Kleve erneut in einem Findungsprozess. Die Zukunft der Christus-König-Kirche muss geregelt werden. Eine Aufgabe, die mehr beinhaltet, als eine Nachnutzung für ein solches Gebäude zu finden. Dieser Aufgabe stellen sich derzeit das Pfarrei-Team und Propst Johannes Mecking. Alle sind dafür, das Gebäude an sich zu erhalten. Im Inneren könnten - dank moderner Architektur - neue Räume für die Familienbildungsstätte, die Lebensberatung und das Kreisdekanat entstehen. Ebenso soll eine Kapelle für rund 50 Besucher erhalten bleiben. Durch eine Umnutzung der Kirche kann für alle Seiten eine neue Möglichkeit entstehen. Für die einen bleibt das Äußere der Kirche gewahrt und eine Kapelle bleibt bestehen. Und für die Gemeinde bietet das neu entstandene Innere viele Möglichkeiten der zukünftigen Entwicklung.

Autor:

Tim Tripp aus Kleve

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