Heinz Artz aus Materborn
Weihbischof Lohmann segnete private Kapelle in Pfalzdorf
(pbm) Am Anfang stand ein Versprechen an Gott. Seit einem Jahr ist sie fertig. Nun wurde sie von Weihbischof Rolf Lohmann gesegnet: die Christus-König-Kapelle in Pfalzdorf. Errichtet in Eigenarbeit. Der Grundstein dazu wurde bereits vor 30 Jahren gelegt.
1989 waren Helene und Heinz Artz aus Materborn auf der Suche nach einem Altersruhesitz. Eher zufällig stießen sie dabei auf ein riesiges Anwesen in Pfalzdorf, das versteigert wurde. Zusammen mit einem weiteren Bieter näherte er sich damals seiner Schmerzgrenze: „So habe ich meinem Herrgott damals ein Versprechen gegeben, falls ich das Grundstück erhalte, werde ich ihm darauf eine Kapelle bauen. Und siehe da, der andere Bieter hat nicht mehr mitgezogen.“
Bevor jedoch an den Bau einer Kapelle zu denken war, musste zunächst das Wohnhaus renoviert werden. So zogen einige Jahre ins Land, bis der ehemalige Ausbildungsleiter von „Elefanten Schuh“ in Kleve ans Werk gehen konnte. Der Plan war, die Kapelle mit einer Jugendherberge zu errichten. „Doch dafür gab es keine Baugenehmigung“, ist der aktive KABler immer noch etwas enttäuscht. „Gegen eine kleine Kapelle hatte die Stadt aber nichts einzuwenden“, sagt er und schmunzelt. Denn von „klein“ kann keine Rede sein. Mit einer Fläche von 15x15 Metern und einer Höhe von zwölf Metern sollte eine moderne Kapelle entstehen, die bis zu 100 Besuchern Platz bietet. Über fünf Jahre lang hat Artz fast alles in Eigenarbeit errichtet. „Jeden Tag war er auf der Baustelle“, erinnert sich Helene Artz (85), die ihren Mann nur zum Mittagessen zu Gesicht bekam.
Die große Familie (drei Kinder, fünf Enkel, sechs Urenkel und ein Ururenkel) stand während der ganzen Bauphase hinter den Eheleuten. Auch bei Gestaltung der Inneneinrichtung erfuhren sie viel Unterstützung, vor allem von den Schönstatt-Schwestern vom Oermter Berg. Von ihnen erhielt sie einen Altar, Kerzenständer, mehrere Sitzgelegenheiten und ein Tabernakel. Zudem verfügt die Gebetsstätte über ein großes Eichenkreuz und eine Orgel. Der Name für die Kapelle war schnell gefunden. „Ich wurde in der Klever Christus-König-Kirche getauft, habe dort eine Gruppe der CAJ geführt und meine Frau und ich haben dort geheiratet“, sagt der rüstige Rentner. Und auch die „Feuertaufe“ hat die Christus-König-Kapelle bereits hinter sich. Pünktlich zur Diamanten-Hochzeit der Eheleute im letzten Juni wurde sie fertig. Und die Taufe eines Urenkels sowie eines Ururenkel konnte die Familie gleich mitfeiern. „Doch irgendwie fehlte noch Gottes Segen“, sagt der gläubige Katholik. Umso erfreuter war Artz, als Weihbischof Rolf Lohmann jetzt persönlich die Einsegnung vornahm. „Wir brauchen Orte wie diesen, wo der Glaube lebendig ist“, sagt der Weihbischof. Lohmann wies darauf hin, dass in Pfalzdorf etwas gegen den Trend geschehe: „Anderswo werden Kirchen geschlossen oder umfunktioniert.“
Die Kapelle an der Kuhstraße ist jedoch nicht als privater Rückzugsort für die Familie Artz gedacht. „Sie soll allen Christen offenstehen“, versichert der Erbauer. Das war bereits bei der Einsegnung zu erkennen. Neben dem Weihbischof nahmen auch Pfarrer Heinz-Norbert Hürter und der evangelische Pfarrer Armin Rosen an dem Gottesdienst teil. Und die erste Hochzeit, verbunden mit einer Taufe, ist auch schon geplant. „Nur um den Pfarrer müssen sich die Leute selbst kümmern“, erklärt Artz.
Autor:Lokalkompass Kleve aus Kleve |
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