Kapläne Christoph Hendrix und Ralf Meyer starten Video-Podcast-Format
„Taufbolde“ trauen sich vor die Kamera

Kaplan Christoph Hendrix (links) aus Kleve und der Kaplan der Jugendburg Gemen, Ralf Meyer, sind bekannt als „Taufbolde“. Die beiden Priester wollen künftig regelmäßig Videos auf ihrem Youtube-Kanal hochladen. | Foto: "Taufbolde"
  • Kaplan Christoph Hendrix (links) aus Kleve und der Kaplan der Jugendburg Gemen, Ralf Meyer, sind bekannt als „Taufbolde“. Die beiden Priester wollen künftig regelmäßig Videos auf ihrem Youtube-Kanal hochladen.
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Ein Kameratraining für Seelsorgerinnen und Seelsorger hat die Zwei auf die Idee gebracht: „In einem Video muss man nicht so viel von dem Drumherum beschreiben, der Zuschauer sieht ja selbst, was passiert.“ Und genau das wollen Kaplan Christoph Hendrix aus Kleve und der Kaplan der Jugendburg Gemen, Ralf Meyer, für sich nutzen.

Längst sind die beiden jungen Priester des Bistums Münster durch ihre Podcasts als „Taufbolde“ bekannt. Ihr Konzept haben sie nun in einer selbst auferlegten Corona-Pause überarbeitet und ergänzt. Herausgekommen ist: Die früheren Podcasts erscheinen künftig als Videos. Mit einer Weihnachtsausgabe geht es los. Der Podcast bleibt weiter, allerdings wird es in diesem Format mehr um Kommentierungen bekannter Filme gehen.
Weil die Kommentierungen der „Harry Potter“-Filme in der diesjährigen Karwoche bei ihren Fans auf eine so überwältigende Resonanz gestoßen sind, wollen die Kapläne daran anknüpfen: „Als nächstes nehmen wir uns die alten 'Star Wars'-Verfilmungen aus den 80er Jahren vor“, sagt Christoph Hendrix, den alle nur Jimi nennen. „Ich bin, was das angeht, ein echter Nerd“, weiß er um seine besondere Leidenschaft und nennt dafür auch gleich den Grund: „Ich bin mit ,Star Wars‘ aufgewachsen.“ Für das Fragenstellen ist wie immer Ralf Meyer zuständig. Die beiden spielen sich – wie auch in ihrem „Taufbolde“-Podcast – die Bälle geschickt zu.
Auch wenn die „Star Wars“-Filme keine tief religiösen Inhalte versprechen, haben die jungen Priester doch Botschaften entdeckt, die religiös gedeutet werden können: „Wir gehen beispielsweise der Frage nach, was haben Mönche und Jedi-Ritter gemeinsam?“ So viel wollen sie an dieser Stelle verraten: Die Jedi-Ritter haben durchaus Ähnlichkeiten mit dem Ordensleben. Die Kapläne wissen sehr wohl, dass dies keine hohe Theologie ist: „Aber es tauchen in vielen Filmen Sinnbilder auf, die durchaus vergleichbar und griffig sind.“ So, davon sind sie überzeugt, lässt sich manches den Menschen eher nahebringen als in einer Predigt. Die ersten Videos haben die Männer schon im Kasten. Weitere folgen. Die einzelnen Beiträge sind für die beiden Nachwuchsgeistlichen deutlich aufwändiger: „In der Fortbildung haben wir gelernt, auf was man beim Drehen alles achten muss“, schlaumeiert Hendrix.

Viel Arbeit

Und das ist sehr viel mehr als bei einer Podcast-Aufnahme. Nichts darf die Zuschauer künstlich ablenken. Eine weitere Regel: Mögliche Störungen bloß nicht überspielen, sondern geschickt einbinden. Ralf Meyer schneidet am Ende die besten Sequenzen zusammen: „Auch das kostet mehr Zeit.“
Wenn alles Dienstliche erledigt und auf der Jugendburg Ruhe eingekehrt ist, setzt sich der Burgkaplan an den Computer und macht sich an das Werk. Das kann auch mal spät abends sein. Schließlich ist es Hobby. Zu finden sind die Folgen auf dem Youtube-Kanal der „Taufbolde“. Ein 30-Sekunden-Trailer, um in den sozialen Netzwerken Werbung in eigener Sache zu machen, ist schon fertig. Genauso wie das Orgel-Intro, gespielt von Dr. Gabriel Isenberg, dem Kirchenmusiker der Pfarrei St. Viktor in Damme.
Ein Drehbuch haben die Geistlichen übrigens weder beim Audio- noch beim Video-Podcast: „Wir sind spontan“, betonen sie wie aus der Pistole geschossen mit einem verschmitzten Lachen: „Wir sprechen kurz ab, worum es gehen soll – und legen dann gleich los.“ Mit den Ergebnissen sind sie zufrieden.
Einen festen Rhythmus für das Ausspielen ihrer Videos haben sie nicht. Alle zwei bis vier Wochen soll es eine neue Produktion geben. Christoph Hendrix: „Es ist und bleibt unser Hobby.“

Autor:

Tim Tripp aus Kleve

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