Fassadengestaltung mit historischem Foto
Stadtgeschichte statt Graffiti in der Markstraße
Vor fast 100 Jahren befand sich hier das Stammhaus der Klever Buchhandlung Hintzen. Dieses Haus an der Großen Straße/Ecke Markststraße steht nicht mehr, es wurde im Oktober 1944 durch Bomben zerstört. Ab 1946 wurde wieder aufgebaut, Stockwerk für Stockwerk entstand das jetzige Geschäftshaus, dessen Ladenlokal im Erdgeschoss gerade leer steht. Und an der Marktstraße hatten Sprayer unschöne Spuren hinterlassen. „Sieht nicht gut aus, die Kunden kommen aus dem Geschäft und blicken auf diese Wand“ fand auch Mathijs Driessen, Leiter der Klever Galeria-Filiale gegenüber. Jetzt ist ein Teil der Fassade neu gestaltet und aufgewertet. Matthias Hintzen, dritte Generation der Buchhändler-Familie mit Laden in der Oberstadt hatte die Idee, ein historisches Foto des Ladens seiner Großeltern hier anzubringen und ein Stück Geschichte der Marktstraße lebendig zu machen.
Tim Tripp von DruckWerk Kleve hat die Idee in die Tat umgesetzt, das alte Foto vergrößert, auf Alu-Platte aufziehen lassen, mit einem Info-Text versehen und jetzt montiert. „Ich kann mich noch gut an den Laden erinnern“ und „Hier habe ich damals immer meine Schulbücher gekauft“ erinnern sich gleich die alten Klever. Früher war die Marktstraße mit weiteren Geschäften besetzt, unter anderem er Samenhandlung van Wickeren. Die beiden Mädchen im weißen Kleid auf dem Bild sind Töchter der Familie van Wickeren.
Bald gibt es weiter oben noch mehr Hinweise auf Kleves Vergangenheit, wenn Restaurator Clemens Giesen seinen Plan einer Zeitschiene vollendet. Voraussichtlich Ende August beginnt ein Kulissenmaler, eine historische Geschäftsfassade auf die Galeria-Wand aufzumalen. Das Hintzen-Foto ist ein schöner Auftakt für dieses wesentlich aufwändigere Projekt, für das bereits das alte Straßenpflaster freigelegt wurde.
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