Schöpfungsgeschichte nach Waldemar Kuhn, Kleve-Kellen
.
.
Waldemar Kuhn braucht nur wenige Figürchen um die Schöpfung des Menschen, Sündenfall, Vertreibung aus dem Paradies und den Mord an Abel durch seinen Bruder Kain darzustellen. Auch Nicht-Gläubige wussten in der Entstehungszeit dieser Arbeit für die Willibrordkirche im Klever Ortsteil Kellen was damit ausgesagt wurde. Mochten auch viele damals die Schöpfungsgeschichte, dazu noch in sechs Tagen, nicht mehr annehmen, und einen ehemaligen paradiesischen Zustand für unglaubwürdig halten, so war die Erinnerung an das Morden im Krieg noch frisch und man zollte der Wahrhaftigkeit der Bibel, die hinterlistiges Töten nah an den Anfang der Menschwerdung stellte, Anerkennung. Und auch dem Gedanken, dass die Sünde eine starke Macht ist, die es zu beherrschen gilt.
Waldemar Kuhn ordnet seine Szenen kühn an. Schöpfung ganz oben, dort wo keiner der durch die Tür geht sie so leicht berühren kann. Der Brudermord aber an einer Stelle, wo Kleidung daran vorbei reibt, so dass diese Szene auffällig glänzt. Mag auch das leibliche Morden heute selten sein, so nimmt das geistige Morden überhand. Mobbing, kalt stellen, üble Nachrede verbreiten, wiegen für die Betroffenen schwer und sind, wenn der Täter diese überhaupt bereut, niemals mehr wieder gut zu machen.
Mehr Kunst in Kleve...
Autor:Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau |
4 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.