Fundstück
Porzellan oder Steingut aus den Fünfzigern mit Mickey Mouse

Kleve/Arnheim. Es war wohl einem Zufall geschuldet, dass ich drei alte und gut erhaltene Geschirrteile auf einem "Snuffelmarkt" (= aus dem Niederländischen ins Deutsche übersetzt als Trödelmarkt) in Arnheim am Ostermontag gefunden hatte. Die drei Teile, bestehend aus einer Bechertasse, einem Unterteller und einem Teller, auf dem Mickey-Mouse-Figuren dargestellt sind, sollen laut Auskunft des Verkäufers aus den Fünfziger-Jahren stammen.
Ich habe sie sehr günstig nur deshalb gekauft, weil ich sie einfach schön fand, nachdem ich sie entdeckte und weil sich diese Teile in meiner immer weiter wachsene Sammlung von Exponaten der Mickey-Mouse wunderbar einfügen.

Und dennoch bleibt die Neugierde zu der Geschichte des Porzellans oder des Steinguts. Irgendwie habe ich im Gefühl, dass es sich bei dem Fund um etwas ganz Besonderes handelt. Aus den Marken auf den Unterseiten der Teile ist zu erkennen, dass es sich um Erzeugnisse der Firma Wächtersbach Keramik handelt. Das Unternehmen wurde 1832 im hessischen Brachttal-Schlierbach in der Nähe der namensgebenden Stadt Wächtersbach gegründet und blickt auf eine spannende Geschichte zurück, bis es im Jahr 2011 Insolvenz anmelden musste. Zwischenzeitlich konnte das Unternehmen Konkurrenten wie Villeroy&Boch weit hinter sich lassen. Nach dem zweiten Weltkrieg entwickelte es sich zum größten Keramikhersteller Deutschlands. Die Waechtersbacher Keramik gehörte einst zu den künstlerisch bedeutendsten Keramikherstellern des Landes. Im Sommer 2018 kaufte der Main-Kinzig-Kreis das Firmenarchiv der Waechtersbacher Keramik aus dem Besitz der Könitz-Gruppe. Es umfasst neben dem Papierarchiv mit Skizzen- und Dekorbüchern unter anderem 3000 Kupfer- und Metalldruckplatten sowie die Keramiksammlung der ehemaligen Produktion.

Ich unternahm erste Recherchen über das tatsächliche Alter der Exponate und über weitere geschichtliche Informationen. Im Internet ist leider nichts Konkretes über die Produkte zu finden; ebenso werden auch keine gleichen Exponate auf einschlägigen Plattformen gehandelt. Könnte dies ein Indiz dafür sein, dass es sich bei dem Fund um eine echte Rarität handelt?
Schnell erhielt ich Antwort auf meine Anfrage, die ich gestern an das Unternehmen der Könitz-Gruppe richtete. Es handele sich um "interessante Teile", wurde mir erklärt und für weitere Informationen wurde mir eine Adresse genannt, bei der mir Spezialisten sicherlich weiterhelfen können. Meine dortige Anfrage wird bestimmt schon bald zu erwarten sein. Es bleibt spannend - für mich! Und vielleicht auch für einige Lesende dieses Artikels, die sich für den weiteren Verlauf interessieren.

Eins steht schon jetzt fest: Zum Essen und Trinken werde ich das Geschirr nicht verwenden, sondern es wird einen Platz innerhalb meiner Sammlung zahlreicher Exponate erhalten, der nicht nur mir Spaß und Freude bereiten wird.

...to be continued...!

Autor:

Helmuth Plecker aus Kleve

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