Mein neues Buchprojekt (2): ... oder dieses Drama?

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Frau darf ja mal träumen - vielleicht klappt es irgendwann mit einem zweiten Buch :-) Auch wenn ich denke, dass sich dieses Projekt aus zeitlichen Gründen bis zur Rente hinziehen wird. Trotzdem würde mich Eure / Ihre Meinung schon jetzt sehr interessieren: Welche Geschichte würdet Ihr gern weiterlesen, diese hier oder jene? Beide oder keine von beiden? Bin gespannt und freue mich auf Eure Meinung!

Prolog

Es war an einem dieser klaren, warmen Herbsttage, die Anna so sehr liebte. Ein Tag voll lockender Versprechen und leuchtender Farben. Falscher Versprechen, wie sie sehr wohl wusste, denn nicht mehr lange und der Winter würde auf sein unerbittliches Recht pochen. Kalt, dunkel, stürmisch und gnadenlos.

Doch heute nahm sie auf der Bank an der Promenade, auf der sie mit ihrem Mann Johann saß, gierig das gleißende Licht, das sich auf dem rasch vorbeifließenden Strome brach, in sich auf. Vor ihr die Silhouette der mächtigen Brücke, die den Fluss überspannte, neben sich ein reges Treiben sonnenhungriger Passanten und Touristen, die, mit einem Eis in der Hand, noch einmal den Sommertagstraum spielten.

Gerne ließ sie sich heute noch einmal betören. Von den munteren Sonnenstrahlen, die sie blendeten. Von der Hand, deren Finger ganz fest mit den ihren verwoben waren. In diesem Hier und Jetzt glaubte sie ganz fest daran, dass alles doch noch gut werden würde. Obwohl sie jetzt soweit war, die Warnzeichen, die sie den ganzen letzten Sommer über gespürt hatte, anders einzuschätzen.

Sie wusste jetzt, dass etwas auf sie zukam. Das fühlte sie ganz deutlich. Dem sie allein nicht mehr gewachsen war. Was ihr mehr und mehr Angst einflößte und sie in ihrem Leben einengte. Aber sie ahnte noch nicht, wohin es letztlich führen würde... Sie wusste nur eins, morgen würde sie sich dem, was immer es auch war, endlich stellen.

Anna ließ sich fallen in ihre Gedankenwelt und schaute zurück auf das fast zu drei Vierteln vergangene Jahr. Die Schlaflosigkeit, die diesmal auch im Urlaub nicht verging. Die Mittelmeerinsel, dessen Schönheiten sie immer weniger wahrnahm. Die Kreislaufprobleme und Übelkeitsattacken, die sie immer öfter zu den unpassendsten Gelegenheiten heimsuchten. Im Job, bei Treffen mit den Freunden. Die grenzenlose Müdigkeit, die sie tagsüber immer häufiger überkam und die daraus resultierende Verzweiflung, die sie keinem erklären konnte. Tage, an denen sie sich wie Sysyphos mit seinem Stein vorkam.

Nein, sie wollte nicht krank sein. Mit Krankheiten war sie in ihrer Jugend durch ihre Eltern schon oft genug konfrontiert gewesen. Ein diffuses Gefühl von Angst und Abwehr nahm in ihr Gestalt an. Und mit diesem Gefühl kehrte die Unruhe zurück. Sodass sie sich vorkam wie eine gut geschüttelte Sektflasche. Fest verschlossen von einem großen Korken. Keine Chance, Druck ablassen zu können. Aber dieser Druck war manchmal so stark, dass sie nur noch weit wegrennen wollte.

Mit alledem hätte sie vielleicht noch eine Zeitlang weitermachen können. Doch dann war der Schwindel gekommen. Von jetzt auf gleich war er ihr ständiger Begleiter. Keine leichte Benommenheit, die rasch wieder verging. Manchmal war es so schlimm, dass sie kaum halbwegs geradeaus laufen konnte. Und die Medikamente wollten einfach nicht anschlagen, nein, die schlugen zu allem Überfluss auch rasch noch auf den Magen.

Dann hatte sie zum ersten Mal die Contenance verloren. Sich nach außen hin nicht mehr fröhlich geben können. Bei einem nichtigen Anlass rumgebrüllt und einen Heulkrampf bekommen. Sich nachher selbst nicht mehr leiden können. Das war der Moment, wo es „klick“ gemacht hatte: Es muss etwas geschehen. Egal, wie dieses „etwas“ aussehen würde. So konnte sie nicht mehr weitermachen.

(c) Christiane Bienemann

Hier geht's zu Teil 1

Autor:

Christiane Bienemann aus Kleve

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