Kalender für das Klever Land 2022 erschienen!
Lesenswerte Beiträge zur Geschichte des Klever Landes
Der Kalender für das Klever Land liegt wieder vor, zum 26. Mal mit einem Titelbild von Fritz Poorten. Abgebildet ist das Belvedere, der Atelierturm des Malers Barend Cornelis Koekkoek.
Der Kalender beginnt mit der Rubrik „Musik, Kunst und Literatur“. Wim van Heugten berichtet über die Reise Albrecht Dürers im November 1520 in die Niederlande, die ihn auch nach Emmerich führte. Eine von ihm gezeichnete Flusslandschaft kann van Heugten in Lobith lokalisieren. Ursula Geisselbrecht-Capecki stellt das Skiz-zenbuch des Malers Lodewijk Johannes Kleijn vor. Es enthält Zeichnungen vom Niederrhein, aber auch vom Ahrtal. Diese Zeichnungen haben durch die Überflu-tung im Sommer 2021 eine neue Aktualität bekommen. Annette Wozny-Koepp zeigt Fotos der Freiluftgalerie Goch, die im Sommer durch das Engagement Benjamin Taags entstand. Sie berichtet über die Streetart-Künstler und ihre Werke, die lang-fristig im Stadtbild zu sehen sind.
Wichtiger Bestandteil des Kalenders sind die Beiträge zur Geschichte. Barbara Mühlenhoff informiert über die Monterburg bei Kalkar und die virtuelle Rekonstruk-tion durch Studenten und den Verein Monterburg e.V.. Norbert Kohnen widmet sich dem schicksalhaften Leben der Gräfin Maria von Nassau-Dillenburg auf Haus Bergh bei `s-Heerenberg. Michael Lehmann schreibt über eine erschütternde Selbsttötung in Uedem im Jahr 1743. In einem weiteren Beitrag beschreibt er das neue Uedemer Stadtmodell, welches die Stadt um 1700 zeigt. Im Gegensatz zu dem Modell in Kleve, welches die heutige Klever Innenstadt wiedergibt, haben die Ue-demer rekonstruiert, wie die Schustergemeinde vor 300 Jahren ausgesehen haben muss. Heinrich Dyckmans, dessen Familie in Kleve das Bäckerhandwerk betrieb und später eine Brauerei hatte, stellt eine niederrheinische Waffeleisenzange aus dem 18. Jahrhundert vor. Hansi Koepp befasst sich mit der Geschichte der Gocher Kinos, die Ende des 19. Jahrhunderts mit Wanderkinos begann. Wilhelm Diedenh-ofen beschreibt in seinem Text über die Schwanenburg die Rekonstruktionspläne des Burgenforschers Bodo Ebhard von 1909 und das Aussehen des Schwanen-turmes in unterschiedlichen Epochen. Der Emmericher Stadtarchivar Mike Mura berichtet von der Rheinischen Jahrtausendfeier, die 1925 in Emmerich stattfand. Julian Krause untersuchte die Kalender für das Klever Land vor, in und nach dem Zweiten Weltkrieg aus der Sicht des Historikers. Beate Sturm, Leiterin des Kreisar-chivs, fand in den Akten Hinweise auf eine seltsame Amtsführung: Gewitterstim-mung in Kalkar! Johannes Kruck war auf Spurensuche nach zurückgelassenen Bahnrelikten auf der Strecke zwischen Xanten und Kleve, von denen es noch jede Menge gibt. Der Beitrag lädt ein, sich selbst zu Fuß oder per Rad auf diese Strecke zu begeben.
Für die naturkundlichen Beiträge zeichnet Wolfgang R. Müller verantwortlich. Er stellt den Lesern die vielleicht älteste Stechpalme Deutschlands vor, sie steht in El-ten. In einem zweiten Beitrag teilt er seine Beobachtungen zu den wieder angesie-delten Bibern mit.
In seinem Bildbeitrag „Klever Land von oben“ zeigt Fotograf Markus van Offern bril-lante Fotos verschiedener Orte des Nordkreises aus der beeindruckenden Perspek-tive einer Drohne.
Julian Krause gibt in „einer kurzen Chronik“ die 400jährige Geschichte der Kleinen Kirche an der Böllenstege in Kleve wieder und Johannes Jacobs erinnert an den Materborner Pfarrer Richard Heinrichs, der vor 100 Jahren starb.
Auch die Erinnerungen kommen im Kalender nicht zu kurz. Bernhard Siebers be-richtet aus dem Leben seiner Großmutter und setzt es zu den historischen Ereignis-sen ihrer Lebenszeit in Beziehung: das letzte Viertels des 19. und die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Dass Klever Kinder schon vor hundert Jahren nach Ameland fuhren und wie sich die Ferienfahrten entwickelt haben, erfährt der Leser aus Dieter Bullacks Beitrag.
Es gibt Gedichte von Maria Diedenhofen und Mundart von Haki van Hezik, darüber hinaus das Kalendarium, die Chronik des Klever Landes sowie eine Übersicht der in den letzten zwölf Monaten erschienenen Literatur.
224 Seiten, umfangreich bebildert, 72. Jg., ISBN 978-3-402-22437-3
Autor:Wiltrud Schnütgen aus Kleve |
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