Klevischer Verein und Stadt Kleve sichern Fotonegative von Fritz Getlinger

Im Bild (v.l.): Katrin Bürgel, Katharina Getlinger-Wessing, Rainer Hoymann, Wolfgang Gebing, Wiltrud Schnütgen. | Foto: Stadt Kleve
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Der Name Fritz Getlinger (1911-1998) ruft bei vielen Kleverinnen und Klevern Erinnerungen hervor. Der bedeutende Klever Fotograf der Nachkriegszeit Fritz Getlinger kam 1949 nach Kleve, wo seine Frau, die Schauspielerin Josefa Ortmann ein Engagement am Theater am Niederrhein erhalten hatte. Getlinger war als Pressefotograf für die Rheinische Post und die NRZ tätig, fotografierte darüber hinaus die Landschaften und Arbeitswelten am Niederrhein und „alles, was ihn interessierte“, so seine Tochter Katharina Getlinger-Wessing. Bekannt sind nicht nur seine Fotos zum Wiederaufbau der Stadt, sondern auch zahlreiche Porträts von Künstlern, insbesondere die Fotos von Joseph Beuys. Viele dieser Fotos werden im Museum Kurhaus Kleve verwahrt und sind bereits in der Digitalen Sammlung öffentlich zugänglich. Mehrere von Guido de Werd realisierte Ausstellungen im städtischen Museum sowie einige Bildbände machten die Arbeiten Getlingers der Öffentlichkeit bekannt. 1996 wurde der Fotograf mit dem Johann-Moritz-Kulturpreis der Stadt Kleve ausgezeichnet.

Auf Initiative des Klevischen Vereins konnte nun der letzte Teil seines umfangreichen Nachlasses – geschätzt ca. 260.000 Negative – gesichert werden. Die Familie hat zwei Schränke mit zahlreichen gefüllten Schubladen dem Klevischen Verein und dieser der Stadt Kleve übergeben.

Die Negative, die den Zeitraum 1950-1983 umfassen, sollen in den kommenden Jahren vom Stadtarchiv gesichtet, digitalisiert, archivgerecht verpackt und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Die Familie hatte sich zuvor von den Aufgaben des Stadtarchivs ein persönliches Bild gemacht und ist froh, den Nachlass in professioneller Hand zu wissen. Bürgermeister Wolfgang Gebing bedankte sich bei Katharina Getlinger-Wessing anlässlich der Vertragsunterzeichnung zwischen dem Klevischen Verein und der Stadt Kleve für die Übergabe und bei Rainer Hoymann für das Engagement des Klevischen Vereins. „Das kulturelle Erbe Fritz Getlingers kann somit bewahrt werden.“ Durch die aufwändige archivarische Bearbeitung werden die Fotonegative für die Öffentlichkeit nutzbar sein. Dieses Mammutprojekt wird einige Jahre in Anspruch nehmen, da sind sich die Beteiligten sicher. Stadtarchivarin Katrin Bürgel freut sich über den Nachlass. „Bei dieser Menge sind bestimmt noch einige unbekannte Motive zu finden. Die Bearbeitung wird ein spannendes Projekt.“ Wiltrud Schnütgen und Rainer Hoymann vom Klevischen Verein sind Frau Getlinger-Wessing dankbar: „Die Fotos von Fritz Getlinger erlauben einen Blick in eine Zeit, die heute – gerade für junge Menschen – nicht mehr vorstellbar ist.“

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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