Kleve: Grabung Minoritenplatz „Die Motte von Kleve“
Wie schon berichtet wurde ein Graben ergraben, der aus der Zeit vor der Errichtung der Klever Stadtmauer stammt. An beiden Ufern des Grabens, der eine Breite von 4 bis 5 Metern gehabt haben dürfte, wurden Pfostenlöcher entdeckt. Die Mächtigkeit der Pfostenlöcher lassen darauf schließen, dass die Pfosten einen Steg, eine Brücke getragen haben. Wenige Meter in westlicher Richtung vom Graben entfernt fand man Reste einer kreisförmigen Aufschüttung die mit Feldsteinen verstärkt war. Derartige Aufschüttungen sind ein Hinweis auf eine „Motte“. Eine Motte ist eine Aufschüttung von befestigtem Erdmaterial, meist umgeben von einem Graben, Palisaden und Erdwällen auf der ein Gebäude, Turm, meist aus Holzfachwerk errichtet wurde, auch als Turmhügelburg bezeichnet. Möglich ist auch, dass es sich um eine kleine Landwirtschaftliche Ansiedlung handelt.
Dieser Fund ist schon eine kleine Sensation für Kleve. Zur Entstehung von Kleve ist man bisher davon ausgegangen, dass die Stadt aus den Kernsiedlungen um die Burg, der Kirche und dem gegenüberliegenden Hügel (Großer Markt) entstanden ist.
Bei der „Klever Motte“ könnte es sich auch um eine Vorburg einer noch größeren Anlage gehandelt haben.
Sicherlich müssen nun die Geschichtsbücher umgeschrieben werden.
Abb.1: Mein Versuch einer „Rekonstruktion“.
Abb. 2: Schnitt durch den Graben.
Abb. 3: Schnitt durch den Graben der mit Kies/Sand verfüllt wurde; darüber liegt eine spätmittelalterliche Schicht.
Abb. 4: Fuß der kreisförmigen Aufschüttung.
Abb. 5: Übersicht des Grabungsareals.
Abb. 6: Motte, Idealbild einer Turmhügelburg von Arcisse de Caumont (1801-1873).
Theo Brauers Urrrrrrrrrrrrrropa, siehe hier: http://www.kleveblog.de/2012/09/zeitmaschine-minoritenloch/
Vorangegangene Berichte zur Minoritenplatzgrabung:
www.lokalkompass.de
www.lokalkompass.de
www.lokalkompass.de
www.lokalkompass.de
Autor:Günter van Meegen aus Bedburg-Hau |
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