Kleine Sänger gesucht
Brigitte Walter kennt sich aus, weiß, was und wie sie Kindern, aber auch Senioren die Musik näher bringen kann. In vielen verschiedenen Chören ist sie aktiv, viele Sängerinnen und Sänger hat sie in Kleve und der näheren und weiteren Umgebung schon begleitet.
Wer zum ersten Mal mit ihr spricht, dem fällt auf: Der Akzent klingt so gar nicht niederrheinisch. „Nein, ich komme nicht von hier. Meine Heimat liegt im Süden - ich habe in Karlsruhe an der Musikhochschule Gesang und Klavier studiert“, erklärt Brigitte Walter. Wie das Leben so spielt und manchmal auch die Liebe, verschlagt es den ein oder anderen in ganz neue, andere Gefilde. So auch Brigitte Walter. „Ich bin aus ganz persönlichen gründen an den Niederrhein gekommen“, erklärt die Musikerin.
Musik sei ihr Leben, Kultur das, was ihrem Leben das gewisse Etwas gebe. „Ich bin der festen Überzeugung, dass Kinder Musik und Kultur brauchen, dass wir sie dahin bringen sollten, dass sie das Schöne erkennen und schätzen lernen“, sagt Brigitte Walter und lächelt zurückhaltend. Nicht zuletzt deshalb war und ist sie vom Kulturprojekt „Kulturstrolche“ begeistert. „Ich habe von diesem Konzept gehört, habe es dann hier in Kleve umgesetzt und erste Schülergruppen begleitet“, so Brigitte Walter. „Schülerinnen und Schüler erhalten in diesem Projekt die Möglichkeit, Kultur für sich zu entdecken, sie auszuprobieren und zu sehen, was ihnen gefällt.“ Die Idee wurde in Münster geboren, nach einer dreijährigen Pilotphase 2006 bis 2008 zeigte sich das Kultursekretariat Gütersloh von der Idee und der Konzeption überzeugt und verbreitet diese Idee nun in ganz NRW. Brigitte Walter gehört zu den Vorreitern, die diese Idee tatkräftig von Beginn an unterstützten und sie in Kleve gemeinsam mit Stephan Derks, Kulturamt der Stadt Kleve, nach vorne brachte.
Seit 2004 betreut Brigitte Walter den Grenzland-Frauenchor in Kranenburg. Ein Highlight im Chorleben war die Einladung zum NRW-Tag in Düsseldorf. „Wir haben auf einer Bühne direkt am Landtag gesungen. Der damalige Ministerpräsident, Jürgen Rüttgers, hat uns gehört - und uns im Nachhinein einen Brief geschrieben, in dem er sich sehr persönlich für unseren gelungenen Auftritt bedankt hat“, so Brigitte Walter.
Jetzt hat sie eine ganz neue Idee: „In Kleve gibt es keinen Knabenchor - den möchte ich gerne gründen und die Kinder zur Musik führen. Man muss natürlich sehen, was sich daraus entwickelt, aber ich habe in den letzten Jahren so viele Talente in den Schulen kennengelernt, dass es schade wäre, sie brach liegen zu lassen.“
Gesungen werden große und kleine Werke, Modernes und Klassisches. „Ein solcher Chor wäre eine echte Bereicherung in der Klever Musiklandschaft“, so Brigitte Walter. Wenn alles klappt wie geplant, sind auch Konzertfahrten und erst einmal kleinere Auftritte geplant. Mitbringen müssen die Jungs Spaß an der Musik, ein bisschen Stimme, aber auch Disziplin. Infos unter 0175/2 19 28 70
Autor:Annette Henseler aus Kleve |
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