Kalender für das Klever Land erschienen

Kalender für das Klever Land auf das Jahr 2013

Der diesjährige Kalender greift auch in diesem Jahr wieder aktuelle Themen auf: Das Titelbild von Fritz Poorten zeigt den ehemaligen Getreidespeicher, die heutige Bibliothek auf dem Campus der kürzlich eröffneten Hochschule Rhein-Waal. Das Jahrhundertereignis findet seinen Niederschlag auch in den Fotos im Kalendarium sowie in einem Beitrag des neuen Redaktionsmitglieds Ursula Geisselbrecht-Capecki. In ihrem Text „Vom Getreidespeicher zum Wissensspeicher der Hochschule Rhein-Waal“ hat sie die Vorgeschichte des ehemaligen Getreidesilos der Rhenania Allgemeine und des Klever Hafens beschrieben.
Weitere aktuelle Beiträge haben auch zu einer neuen Rubrik im Inhaltsverzeichnis geführt: Aus aktuellem Anlass – hier gibt es Texte von Bert Thissen und Katrin Reinders zur Integration von Migranten im Kreis Kleve. In Zusammenhang mit der Hochschule ist auch der Beitrag Sebastian Kindlers zu sehen, der über das Gerd-Hölzel-Haus an der Wiesenstraße berichtet, dem der Abriss drohte. Der Archäologe Ulrich Ocklenburg, der kürzlich den alten Stadtturm auf dem Minoritenplatz freigelegt hat, informiert über die Funde dort.

Beiträge zur Geschichte des Klever Landes kommen aber nicht zu kurz. Bert Thissen informiert umfassend über das Phänomen der weißen Frau, jenes Gespenst, welches gelegentlich an der Schwanenburg erscheinen soll. Mit dem „fremden Mann in Anna Mesmeckers Haus“ erinnert Ursula Geisselbrecht-Capecki an die Glaubenskriege in Kalkar und die Anfänge der reformierten Gemeinde dort. Franz Josef Hetjens schreibt über den Bau der ersten evangelischen Kirche in Uedem um 1660. Von alten Kirchhöfen in Emmerich weiß Norbert Kohnen zu berichten. Rüdiger Gollnick informiert über die Folgen des Kulturkampfes für die Kreuzschwestern auf Haus Aspel bei Rees. Was Hans-Joachim Koepp über die Geschichte des Bierbrauens und Biertrinkens in Goch in Erfahrung gebracht hat, beschreibt er in einem sehr schön illustrierten Text. Die Geschichte der Villa Reichswald am Uedemer Hochwald hat Michael Lehmann recherchiert und die Kreisarchivarin Beate Sturm liefert ein Beispiel, warum scheinbar trockene Zahlen manch interessanten Aufschluss bieten.

Wilhelm Diedenhofen beschreibt die durchaus tragische Lebensgeschichte eines 500jährigen Geburtstagskindes: Sibylle von Kleve, Schwester des Herzogs Wilhelm der Reiche und verheiratet mit dem Kurfürsten von Sachsen. Trotz der arrangierten Hochzeit war Sibylle ihrem Ehemann in Liebe verbunden, wie auch aus dem anschließenden Beitrag von Ursula Geisselbrecht-Capecki über „Sibyllas Klagelied“ hervorgeht. Drastischer ist dagegen die Lyrik des „galanten Dichters“ Otto Chr. Eltester, über den Ulrich Bornemann berichtet.
Franz Josef Belting aus Bocholt schreibt über Briefmarken, die Schloss Moyland und Joseph Beuys gewidmet sind. Joseph Beuys spielt auch eine zentrale Rolle in Ralf Dautes Beitrag. Ende der 70er Jahre besuchte Beuys seine ehemalige Schule, das Staatliche Gymnasium in Kleve. Der damalige Schüler Karl Haas, heute Rechtsanwalt in Kleve, nutzte die Gelegenheit und ließ sich sein Zeugnis zum Beuys-Kunstwerk umwandeln.
Der Leiter des Befreiungsmuseums in Groesbeek, drs. Wiel Lenders, stellt sein Museum und die geplanten Änderungen vor.

Ein weiterer Beitrag von Franz Josef Belting befasst sich mit den „seltenen Gästen bei den Wasservögeln am Niederrhein“.
In seinem Text über die Reeser Sackträger berichtet Clemens Reinders über eine längst vergangene Zeit. Vor hundert Jahren mussten manche Schiffsladungen noch von Hand gelöscht werden, dazu gab es die Sackträger, die ihre Last über schmale Planken an Land balancierten. Jörg Sachisthal erinnert sich an eine Dame, die so „fies katholisch“ war, dass sie damit Dechant van Husen ärgerte und Herbert Drießen erinnert sich an seinen Religionslehrer „Piep“. Von ihm stammt auch ein weiterer Text, in dem Schülerinnen aus Kellen zu Wort kommen, die über ihre Erinnerung an den Krieg und die Nachkriegszeit berichten. Wie viel damals drunter und drüber ging, wird auch aus Jan Coenens „Erinnerungen an wilde Nachkriegsjahre“ deutlich. Wie in jedem Jahr erinnert sich auch Peter Theunissen an sein Leben. In diesem Jahr schreibt er über seine Lehrzeit, die Burgwoche und die ersten Kontakte zu namhaften Klever Künstlern.

Mundartbeiträge von Paul Michels, Haki van Hezik und Jupp Verhoeven sowie von der in Kanada lebenden Kleverin Ursula van der Heusen-Rourke sind ebenso zu finden wie Gedichte und Erzählungen von Maria Diedenhofen und Dirk Bunje.

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32 Autoren haben 40 Beiträge verfasst, dazu kommen noch das Kalendarium, die Chronik des Klever Landes der vergangenen zwölf Monate sowie das Verzeichnis der in den vergangenen Monaten erschienenen Literatur.

Redaktion: Wilhelm Diedenhofen, Ursula Geisselbrecht-Capecki, Hans-Joachim Koepp, Wiltrud Schnütgen und Bert Thissen
reichlich bebildert, durchgängig farbig

240 Seiten, Verkaufspreis 12,80 Euro,
ISBN 978-3-89413-013-8

Autor:

Wiltrud Schnütgen aus Kleve

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