Jubiläum: 1000 Jahre St.-Martin-Stift in Zyfflich

Gesamtansicht von St. Martini Zyfflich mit Friedhof
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Führung mit Pfarrer Christoph Scholten

Im Jahre 1002 wurde auf dem Reichstag in Nimwegen die Gründung eines Klosters mit Kirche in Zyfflich beschlossen. Stifter waren Graf Balderich, der reiche Besitzungen in der Düffel besaß, und seine berüchtigte Ehefrau Adela. Beide waren des mehrfachen Mordes an ihren eigenen Verwandten angeklagt und wurden als Sühne verpflichtet, ein Kloster zu bauen. Die Fertigstellung des Klosters, das auf der höchst gelegene Anhöhe in der Düffel errichtet wurde, vermutet man im Jahre 1017.

Aus Anlass des Jubiläums führte Pfarrer Christoph Scholten durch die weihnachtlich geschmückte Kirche, die sonst ausschließlich zu den Gottesdiensten geöffnet ist. Ein tolles Erlebnis.

Einer der ältesten Kirchen am Niederrhein

Die dem Kloster und späteren Stift zugehörige Kirche St. Martin gehört neben der Stiftskirche Hochelten noch heute zu den ältesten und bedeutendsten frühromanischen Kirchen am Niederrhein. Bis 1665 war Zyfflich Dekanatssitz mit 21 zwischen Maas und Waal gelegenen Ortschaften, darunter auch Nimwegen. Die Kirche St. Martin Zyfflich ist in den vergangenen Jahrhunderten mehrfach umgebaut worden. Nach der Zerstörung 1944 und Wiederaufbau und Rekonstruktion 1950-61 erkennt man im Mittelteil und Apsis deutlich die wiedergestellten gotischen Anteile mit hohen Maßwerkfenstern und Kreuzrippengewölben. Im Übergang zu den Seitenschiffen befinden sich ottonische Säulen mit schönen Kapitellen, die vor über 1000 Jahren aus einem alten Kirchenbau in Köln zum Niederrhein gekommen sind.

Weihwasserkessel im Metroplitan Museum New York

Die ursprüngliche reiche Ausstattung der Kirche zeigt ein aus der Gründungszeit stammendes Weihwassergefäß aus Elfenbein, dass sich heute im Metropolitan Museum in New York befindet. Bemerkenswert sind die lebensgroßen Holzschnitzarbeiten der Apostel Petrus und Paulus sowie ein sehr schöne Gemälde von Andreas Müller. Eindrucksvoll auch der moderne Altar des Düsseldorfer Künstlers Alfred Göhre.

Höhepunkt des Jubiläumsjahres wird ein Festakt am 8. Juli sein. Ein umfangreiche Chronik zu St. Martin ist in Vorbereitung.

Autor:

Thomas Velten aus Kleve

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