Wort im Wandel
Glosse: Warum möchte eigentlich niemand mehr nett sein?
Neulich war ich ziemlich überrascht. Denn ich habe festgestellt, dass ein bestimmtes Wort nicht mehr dafür zu stehen scheint, was es eigentlich bedeutet. Oder halt einfach mal eine ganz neue Bedeutung bekommen hat.
Auf die Frage einer Freundin, wie denn die Veranstaltung am Wochenende gewesen sei, antwortete ich mit "sehr nett". Und wunderte mich, dass sie darauf meinte: "Wie schade, du hattest dich doch so darauf gefreut!"
BAHNHOF?
So kamen wir schließlich darauf, dass nett nicht mehr gleich nett ist, sondern dass man heute bei diesem Wort eher belanglos oder langweilig assoziiert. Schlimmstenfalls sogar die kleine Schwester von Sch...!
Also mein nett ist noch richtig nett. Und nix mit Fäkalien! Habe daher mal geschaut, was der Gockel ;-) meint und noch... ist er auf meiner Seite: Nett hieße "freundlich und liebenswert, ein angenehmes Wesen haben" oder auch "hübsch und ansprechend" zu sein.
In Diskussionen wird allerdings deutlich, dass diese Beschreibung kaum noch was gilt. Nett zu sein ist also... out? Was ist man denn stattdessen? In... scheint heute ja eher die neue Sprache "Sarkasmus" zu sein, wie es ein Sinnspruch auf den Punkt bringt. Wodurch ist dieser Wandel entstanden? Etwa durch die Emanzipation von Generationen von Schwiegereltern, die sich für ihren Nachwuchs ein nettes Mädchen oder einen netten jungen Mann wünschten?
Fragen über Fragen... aber vielleicht wisst Ihr / wissen Sie es ja, liebe LeserInnen :-)
Autor:Christiane Bienemann aus Kleve |
11 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.