Gegrüßet seist Du, Maria!

Gegrüßet seist Du, Maria...

der ich schon so lange diese Zeilen widmen möchte. Dir und den Menschen, die auf die Idee kamen, Dir einen Bildstock an der viel befahrenen Gruft in Kleve errichten zu wollen. Die mich daran erinnert haben, wie es ist, einen sehr katholischen Vater gehabt zu haben. Der mich als kleinen Stöpsel an die Hand nahm und mir auf dem Weg zur Kirche, erst die in Nütterden, später Christus König in Kleve, die kirchlichen Riten und Feste nahebrachte. Der mich Gebete und Andacht lehrte. Was in der Zeit des Erwachsenwerdens hinterfragt und durch Skandale der Kirche erschüttert wurde. Aber niemals so ganz in Vergessenheit geriet.

Gegrüßet seist Du, Maria...

ja, es ist wahr. Zuerst hielt ich die Idee von Deinem Bildnis am Rande einer der meist genutzten Verkehrsadern von Kleve für nicht sehr sinnvoll. Kein angemessener Rahmen zum Innehalten und für ein stilles Gebet. Doch je länger ich Tag für Tag an Dir vorbeifuhr, desto bewusster wurde mir langsam wieder Deine Gegenwart. Ein ruhender Pol in der Hektik unserer Zeit. Mundwinkel zu einem Lächeln verzogen, ein kurzer Gruß hinüber zu Dir. Die Autofahrerin auf dem Weg zur Arbeit, zum Treffen mit Freunden, zum allwöchentlichen Einkauf muss über sich selber schmunzeln. Es ist lange her, dass sie bewusst über Dich, über Gott und ihren halb verschütteten Glauben nachgedacht hat.

Gegrüßet seist Du, Maria...

ja, ich bin froh, dass Du bist wo Du bist. Die Du den Menschen, die täglich an Dir vorbeifahren, ein wenig Ruhe zu schenken scheinst. Jeden Tag brennende Lichtlein und frische Blumen vor Deinem Bildnis. Welche Menschen sind es, die Deine Heimstatt mitten in Kleve hegen und pflegen? Und wer bist Du, die Gott auserwählte, seinen Sohn zur Welt zu bringen? Wie hat es sich angefühlt, vor über 2.000 Jahren mit diesem Wissen zu leben? Wie magst Du auf die Menschen Deiner Zeit gewirkt haben? Wie wirkst Du auf uns jetzt?

Gegrüßet seist Du, Maria...

mach es gut und bis bald, wenn wir uns auf der Gruft in Kleve wiedersehen.