Nach 54 Jahren wird die Auferstehungskirche in Kellen am 27. Dezember entwidmet
Ein stiller Abschied
Das hat sich Pfarrer Achim Rohländer sicher anders vorgestellt. Nach 21 Jahren aktivem Dienst in der Auferstehungskirche, muss er nun von dem Gebäude Abschied nehmen, um im Januar in seinem neuen Büro an der Versöhnungskirche einen Neuanfang zu starten.
Kellen. "Wohl denen, die in deinem Hause wohnen, die loben dich immerdar." Das waren die Worte aus Psalm 84, die bei der Grundsteinlegung für die Auferstehungskirche am 26. September 1964, per Urkunde der Kirche mit auf den Weg gegeben wurden. Heute, 56 Jahre später, wird die Kirche am 27. Dezember entwidmet und einer neuen Nutzung zugeführt. Für Achim Rohländer ist der Abschied gleichzeitig auch ein Neuanfang. 1999 kam der heute 60-Jährige als Pfarrer nach Kellen. Über zwei Jahrzehnte prägte er, gemeinsam mit zahlreichen Gläubigen, die pastorale Arbeit in der Niederung. "Es ist schon Wehmut mit dabei, wenn man hier Abschied nehmen muss. Beim Ausräumen der Räumlichkeiten und meines Büros sind mir viele Bilder und Texte aus vergangenen Tagen in die Hand gefallen. Viele Erinnerungen hängen an dem Gebäude aber auch an den Menschen und Gruppen, die hier aktiv gewesen sind. Es war eine schöne Zeit", so Pfarrer Achim Rohländer. Eine Besonderheit der Auferstehungskirche war die gelebte Ökumene in den vergangenen Jahrzehnten. "Wir haben viele Aktionen gemeinsam mit der katholischen Kirche durchgeführt. Urlaub ohne Koffer packen, der Schützengottesdienst oder das Feierabendmahl. Hier wurde Ökumene gelebt", ergänzt Rohländer. Im aktuellen Gemeindebrief erinnern sich auch zahlreiche Gemeindemitglieder an die Auferstehungskirche. "Nach über 50 Jahren endet am 27. Dezember unser Gemeindeleben in der Auferstehungskirche Kellen. Denn seit 1970 gehört sie zu unserem Familienleben dazu. (...) Angefangen hat es 1971 mit der Taufe unserer Tochter. Es folgten drei Konfirmationen: 1980, 1981 und 1985 durch Pfarrerin Heidi Leucht. Die Familie wuchs. Die Enkelkinder wurden getauft", so Helga Walter. "Die letzte Taufe hat noch in dieser Woche stattgefunden. Eine junge Frau, die hier noch getauft werden wollte", so Rohländer.
Abschied und Neuanfang
Wenn am 27. Dezember der letzte Gottesdienst in der Auferstehungskirche gefeiert wird, werden am Ende die wichtigen gottesdienstlichen Gegenstände wie die Taufschale oder das Kreuz in einer Prozession aus der Kirche herausgetragen. Zu einem späteren Zeitpunkt werden sie in der Versöhnungskirche hereingetragen.
"Der Gottesdienst wird am 27. Dezember um 10.30 Uhr auf der Internetseite der Kirchengemeinde unter www.kleve.ekir.de zu sehen sein", so Achim Rohländer. Wer persönlich Abschied von der Kirche nehmen möchte, kann telefonisch unter 02821/8362386 einen Termin mit Achim Rohländer vereinbaren und dies tun. Pfarrer Achim Rohländer nimmt nach 21 Jahren am 27. Dezember Abschied von der Auferstehungskirche an der Jahnstraße in Kellen. Fotos (3): Tim Tripp Die Hülle bleibt. Die Auferstehungskirche gehört weiterhin zum Stadtbild von Kellen.
Autor:Tim Tripp aus Kleve |
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