Die letzten Tage "op de Botter"
Margarinewerke van den Bergh, Margarine Union, Unilever, Clever Stolz - das Kind trug seit seiner Entstehung 1888 in Kleve viele Namen. Ebenso vielfältig die Erinnerungen der Klever an "ihr" Werk. Während ich schon einer Generation angehöre, die gerade mal weiß, dass Cremefine hier produziert wird, hat mein Mann dort früher in den Ferien gejobbt.
"Um an diesen heißbegehrten Job zu kommen, brauchte man einen Krüjwage", beginnt er augenzwinkernd. Verständnislos sehe ich ihn an und bekomme gleich darauf die Erklärung: "Eine Schubkarre. So hieß es auf Kleefse Platt, wenn jemand Beziehungen hatte, sprich Angehörige oder Freunde dort arbeiteten." Und: "Jeder dort sprach Kleefse Platt Ende der Siebziger, Anfang der Achtziger Jahre", fährt er weiter fort. Heiß begehrt war der Job auch deshalb, weil er sehr gut bezahlt wurde, 12 DM die Stunde. Es wurde in Schichten gearbeitet, die Ferienjobber hatten entweder die Früh- oder die Mittagsschicht.
Michael erinnert sich daran, Paletten gestapelt zu haben, in der Ölabfüllung tätig gewesen zu sein, dass es den sogenannten "Grabbeltisch" gab und dass die Arbeit in der Abteilung "Becher und Deckel" etwas knifflig gewesen sei. Produkte wie Rama, Flora Soft, Becel und Elite-Joghurt wurden damals hergestellt. Jeder der langjährigen Mitarbeiter hatte dort seinen Spitznamen, sein Vater beispielsweise hieß "de Bej", die Biene :-)
Als wir vor Ort waren, um vor dem Abriss des Verwaltungsgebäudes noch ein paar Bilder zu machen, zeigt er mir: "Dort hinten war der Eingangsbereich mit Stechuhr und Mitarbeiter-Shop." Jetzt ist dort eine grüne Wiese...
Meine Idee: unter diesem Beitrag Erinnerungen, Fakten und Döntjes "op de Botter" sammeln. Wer ist dabei?
Hier geht es auf www.niederrhein-blick.de zur Geschichte
Autor:Christiane Bienemann aus Kleve |
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