Auf dem Klever Friedhof
Die Grabanlage Hiby-Werth wird wieder hergerichtet

Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schroeder
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In diesen Tagen erreicht Denkmaleigentümer Peter Werth ein Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in Höhe von 12.000 Euro für die Wiederherstellung der 10 Bronze-Schrifttafeln der Grabanlage Hiby-Werth auf dem Friedhof Königsallee/Merowingerstraße in Kleve. Der 1925 entstandene Friedhof gehört zu den über 460 Projekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Der Friedhof Königsallee/Merowingerstraße liegt als größter Friedhof im Westen der Stadt. Mit seiner parkartigen Gestaltung, den breiten Wegen, weiten Grünflächen und hohem Baubestand wurde er um einen kreisförmigen Ehrenfriedhof für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges erweitert. In seinem historischen Teil finden sich Grabstätten bekannter lokaler Persönlichkeiten, Kaufleute und Offiziere, die sich in der einstigen Kur- und Pensionistenstadt niedergelassen hatten und aus wohlhabenden deutschen und niederländischen Familen stammten.

Zu den besonderen Grabmalen gehört die Grabanlage Hiby-Werth. Nach dem Tod des Bergwerksdirektors Wilhelm Hiby, der die Zeche Altendorf leitete und Inhaber der Firma "Hiby & Malmedie" in Düsseldorf war, zog seine Witwe Julie, eine Meisterschülerin Clara Schumanns, 1888 nach Kleve. Erst hier wurde die eigentlich für den Düsseldorfer Friedhof geplante Anlage errichtet. Der Entwurf stammte von dem Düsseldorfer Bildhauer Carl Janssen, der auch den Vater-Rhein-Brunnen in Düsseldorf und die Grabanlagen für die Familien Henkel und Poensgen oder Künstler wie Andreas Achenbach und Friedrich Roeber entworfen hat.

Die Klever Grabstätte ist repräsentativ im Stil der Gründerjahre gestaltet und dokumentiert den besonderen gesellschaftlichen Status der Familie Hiby-Werth. Das Grabmal mit einer Fläche von etwa 20 mal 15 Metern dominiert die Bronzeplastik eines lebensgroßen Engels mit Posaune, der auf den Jüngsten Tag wartet. Die in ein Gewand mit üppigem Faltenwurf gehüllte Figur sitzt auf einem hohen Sarkophag aus dunklem Labradorit. Zu den Füßen des Engels befanden sich 14 bronzene Grabtafeln im Format 40 mal 60 Zentimetern, die auf einzelne Sockelsteine aus Labradorit montiert waren. Die Tafeln wurden von identischem historisierendem Rollwerk und Palmetten gerahmt und trugen in Fraktur die Namen, Lebensdaten und bei den älteren auch die Taufsprüche der Bestatteten.

Im Februar 2018 wurden zehn der 14 Bronzetafeln von Metalldieben aus den Sockeln gerissen und sind seitdem verschollen.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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