Ausstellung „Aus der Traum - Kleve und der 1. Weltkrieg“ im B.C. Koekkoek-Haus in Kleve
Lange ist es her, dass ich zuletzt hier war. Doch an diesem wechselhaften Sonntag lockte die Ausstellung über den 1. Weltkrieg ins Koekkoek-Museum. Sie befindet sich ganz oben und so erklimmen wir über knarrende Holzstufen, die mit einem roten Teppich ausgelegt sind, dieses wunderschöne alte Gebäude. Vorbei an imposanten Gemälden, gewaltigen Leuchtern und der ein oder anderen Chaiselongue.
So makaber es scheint, fast als erstes springt mich die Reklame für ein Kochbuch „ohne Fleisch“ an. Damals aus der Not geboren, denn auch Kleve hatte unter Nahrungsmittel- und Ressourcenknappheit zu leiden, klingt es heute eher wie der neueste Trend Richtung vegetarische oder vegane Küche. Ebenso befremdlich muten Kriegsanleihen an oder eine Versicherung gegen Fliegerangriffe.
Hauptsächlich basiert die Ausstellung auf den Dokumenten von Margarete Josephson und Johann Hebing. Während Herr Hebing an der Front auch an der Marne und bei Verdun stand, arbeitete Frau Josephson in Lazaretten hauptsächlich im Osten. Interessant fand ich, dass zu der Zeit in Kleve der „Tote Krieger“ auf der jetzigen Rasenfläche gegenüber vom Stein-Gymnasium und der „Große Kurfürst“ auf dem kleinen Markt angesiedelt war.
Skurril einzelne Stücke und die Reklame aus den Tageszeitungen. So deponierte frau ihren Schmuck in einer Dose in Form einer Granate. Für die Herren an der Front wurde Werbung gemacht für den zusammenklappbaren Weihnachtsbaum oder seltsam anmutende Utensilien wie den Lungenschützer oder den Kopfschlüpfer.
In knapp einer Stunde haben wir das meiste gesehen - Prädikat lohnenswert. Nähere Infos siehe hier
Autor:Christiane Bienemann aus Kleve |
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