Auf dem Weg zur Weihnacht
Cordula Kehren ist emsig beschäftigt. Der Krippenaufbau im Schaufenster ist nicht ganz so einfach.
Wie stehen die Figuren richtig? Wie ergibt sich für den Betrachter jenseits der Scheibe ein schönes gesamtbild? Da müssen ganz andere Dinge beachtet werden als Zuhause unterm Weihnachtsbaum.
Cordula Kehren ist eine von Vielen, die am Kellener Krippenweg mitgewirkt hat. Schon im Sommer wurde die Idee geboren. Krippen im Schaufenster - in Kellen waren sie in den vergangenen Wochen ein echter Hingucker. Über die vielen positiven Reaktionen freut sich Pfarrer Thorsten Hendricks ganz besonders. „Viele Menschen haben den Anstoß genutzt, bewusster auf das Weihnachtsfest zuzugehen.“ Anrufe habe es gegeben. Menschen aus der Oberstadt, aus Bedburg-Hau und anderen Teilen der Region machten sich auf, um den Kellener Krippenweg zu erlaufen. Kaufwünsche wurden an die Geschäftsleute herangetragen, die Vielfältigkeit der Krippen aus vielen Ländern der Welt bewundert und thematisiert.
Eine Krippe, die die Menschen bewundern konnten, ist die von Cordula und Hans Kehren. „Wir haben diese Krippe vor vielen Jahren selbst gemacht“, erzählt Cordula Kehren. Vor vielen Jahren, das war damals, als Familie Kehren aus beruflichen Gründen den Niederrhein verlassen musste und in Hamburg eine neue Heimat fand. 37 Jahre lang hat Hans Kehren dort gearbeitet. Drei Kinder kamen zur Welt, besuchten oft mit ihren Eltern den Niederrhein. Weihnachten wurde in der „alten“ Heimat gefeiert. „In Kellen“, sagt Cordula Kehren.
Irgendwann wurde Heiligabend dann aber doch in Hamburg gefeiert. Und da gab es eben nur den Tannenbaum und keine Krippe. Aber für Cordula Kehren, die als Erzieherin im Montessori-Kindergarten arbeitete, war das kein Problem, sondern eher eine Herausforderung. Papier, Schere und Kleber reichten, um den Krippenweg der Familie Kehren zu basteln.
„So konnten wir gemeinsam mit den Kindern während der Adventszeit einzelne Stationen der Weihnachtsgeschichte thematisieren“, sagt Cordual Kehren. Genau das war Anliegen der italienischen Montessori-Ausbilderin Sofia Cavaletti. Bei ihr absolvierte Corsula Kehren eine Zusatzausbildung, die sich religiösen Themen widmet. In München, Salzburg und Rom eignete sich Cordula Kehren das Wissen an, das sie künftig für ihre Kindergartenkindern, aber auch die eigenen, erlebbar machte. Das Erleben, das Erfahren, Greifen und Begreifen sind Säulen der Montessori-Pädagogik. „In jeder Seele“, so beschließt Cordula Kehren das Gespräch, „in jeder Seele ruht Religiöses.“
Autor:Annette Henseler aus Kleve |
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