1895 Katastrophe auf dem Rhein – das Holzwrack heute noch sichtbar
Letzte Tage las ich in der RP-Zeitung, dass ein Holzwrack bei Schenkenschanz durch das Niedrigwasser sichtbar ist. Sofort erinnerte ich mich, dass in den 80er Jahren und im Sommer 2003 das Wrack auch sichtbar war. Aus den 80er Jahren fand ich dann auch noch zwei Dias.
Hier die Geschichte zum Wrack:
Am Abend des 20. März 1895 explodierte das Schiff "De Elisabeth". Das zweite Schiff war „De Hoop“, es brannte aus und sank. Vier weitere Schiffe, "De vier Gebroeders", "De Grete", "De Duif" und "Maria Odelina" wurden schwer beschädigt. Mindestens 16 Menschen kamen ums Leben und es gab viele Verletzte.
Wie kam es zu dieser Katastrophe?
Im Januar 1895 kamen zwei Schiffe aus Köln. Die Ladung 200 Tonnen Dynamit. Das Dynamit sollte an der Grenze zu den Niederlanden auf sieben niederländische Schiffe verladen, um dann weiter nach Zeeland und von dort aus nach Port Elizabeth in Südafrika verschifft zu werden.
Zu der Umladung kam es nicht, weil der Rhein schweren Eisgang hatte und drohte zuzufrieren. Das Dynamit wurde in der Nähe von Spyck in einer Lagerhalle zwischengelagert. Die Halle (Schürpoll) stand ca. hundert Meter vom Ufer entfernt.
Nachdem der Rhein im März wieder beschiffbar war, wurden die niederländischen Schiffe beladen. Dabei muss irgendetwas schief gelaufen sein. Es gab eine riesige Explosion, die „De Elisabeth“ wurde zerrissen. Der Knall war bis Kleve zu hören und der Luftdruck soll sogar zwei Häuser in Keeken zum Einsturz gebracht haben. Die Schuldfrage wurde nie geklärt.
Bei dem Wrack was man dort heute noch bei Niedrigwasser sehen kann, muss es sich um „De Hoop“ handeln, denn "De Elisabeth" wurde praktisch pulverisiert.
November 2011 durch die Trockenheit ist der Rheinpegel weiter gesunken und ein zweites Wrack ist sichbar geworden. Siehe hier:http://www.lokalkompass.de/kleve/kultur/zweites-holzwrack-aufgetaucht-d112318.html
Autor:Günter van Meegen aus Bedburg-Hau |
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