Zwölf Prozent weniger Unfälle als im Vorjahr - 17 Menschen verloren ihr Leben im Kreis
Sicher unterwegs im Kreis

Direktionsleiter Verkehr Achim Jaspers, Landrätin Silke Gorißen und der leitende Polizeidirektor Georg Bartel stellten die Verkehrsunfallstatistik für den Kreis Kleve vor.  | Foto: Tim Tripp
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Auch bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2020 ist die Corona-Pandemie nicht wegzudenken. Durch ein geringeres Verkehrsaufkommen ist die Zahl der Unfälle um zwölf Prozent gesunken. Dabei ist die Zahl der verunfallten jungen Erwachsenen erstmals auf 200 angestiegen. 17 Menschen verloren ihr Leben im Straßenverkehr im Kreis Kleve.

Noch heute sitzt der Schmerz der vielen Angehörigen tief, die im 2020 einen liebgewonnenen Menschen auf den Straßen des Kreises Kleve verloren haben. "Viele erinnern sich sicherlich noch an den Unfall im Oktober auf der Reeser Straße bei Emmerich-Vrasselt. Bei dem Unfall stieß eine 32-jährige Emmericherin, die gemeinsam mit ihren drei Kindern im Auto saß, mit einem Krankentransportwagen zusammen. Der sechs Monate Säugling verstarb, die Mutter und ihre mittlerweile vierjährige Tochter liegen derzeit - sechs Monate nach dem Unfall - immer noch in einer Bochumer Spezialklinik. Für die Tochter sieht es immer noch sehr schlecht aus", erklärt Achim Jaspers, Direktionsleiter Verkehr der Kreispolizeibehörde. Dieses ist nur eines der vielen Schicksale, die im vergangenen Jahr 17 Tote auf den Kreis Klever Straßen forderte. Erstmals ist die Zahl wieder um zwei verstorbene Menschen gestiegen. Gerade im Umgang mit tödlichen Verkehrsunfällen ist der polizeiliche Opferschutz von großer Bedeutung. "Man geht davon aus, das bei jedem Opfer weitere einhundert Personen betroffen sind", so Achim Jaspers.
Erfreulich ist trotz der Anzahl der Verkehrstoten, das im letzten Jahr deutlich weniger Kinder verunglückt sind als im Vorjahr.

Erstmals wieder mehr verunfallte Erwachsene

Nach vielen Jahren des Rückgangs stieg die Zahl der verunglückten 18- bis 24-Jährigen auf 200. Im Vorjahr waren es noch rund 191. Auch, wenn die Zahl der Verunglückten bei den Senioren höher liegen, ist diese nicht direkt vergleichbar mit den Zahlen der jungen Erwachsenen. "Im Kreis Kleve leben einfach weniger Senioren als junge Menschen", erklärt Jaspers.

Doppelt so viele Unfälle mit Pedelecfahrern

Eine ebenso dramatische Entwicklung ist die Anzahl der verunglückten Pedelecfahrer im Kreis Kleve. 68 Personen waren es 2019, 133 Menschen 2020. Genau an dieser Stelle möchte die Kreispolizeibehörde nun weiter ansetzen und verstärkt für die stattfindenden Sicherheitsfahrtrainings werben. "Die Kreispolizeibehörde wird einen Tätigkeitsschwerpunkt zur Bekämpfung von Verkehrsunfällen mit Radfahrern setzen", erklärt Landrätin Silke Gorißen. Nach wie vor ist bei vielen Verkehrsunfällen das Smartphone ein großer Unfallverursacher. "Die Nutzung der Geräte am Steuer wird immer mehr. Das belegen sowohl stichprobenartige Kontrollen, als auch die Auswertung der Geräte an Unfallstellen", erklärt Jaspers.

Drohnen helfen der Polizei

In einem Pilotprojekt im Kreis Kleve, das Ende November 2020 endete, wurden bei der Unfallaufnahme erstmalig Drohnen genutzt. "Wir haben die Möglichkeit gehabt, Unfälle aus der Vogelperspektive zu sehen und so eine bessere Aufnahme und Wiederherstellung des Unfallherganges zu ermöglichen. Dieses erfolgte schwerpunktmäßig bei der Aufnahme von Verkehrsunfällen mit schweren Folgen", so Achim Jaspers.

Verkehrsunfälle mit Motorradfahrern

Durch gut ausgebaute Straßen im Kreisgebiet, die schöne Landschaft und die Lage zwischen Ruhrgebiet und der niederländischen Grenze, machen den Kreis Kleve zu einem beliebten Ziel für Motorradfahrer. Im vergangenen Jahr verloren drei im Kreis Kleve ihr Leben. Sie waren 39, 57 und 75 Jahre alt. "Zur Vorbeugung möchte die Kreispolizeibehörde auch dort verstärkt auf die Bekämpfung von Verkehrsunfällen setzen und Fahrsicherheitstrainings anbieten", erklärt Achim Jaspers.

Direktionsleiter Verkehr Achim Jaspers, Landrätin Silke Gorißen und der leitende Polizeidirektor Georg Bartel stellten die Verkehrsunfallstatistik für den Kreis Kleve vor.  | Foto: Tim Tripp
Bei dem Unfall auf der B8 kam ein Säugling ums Leben. Die Mutter und eine vierjährige Tochter sind bis heute im Krankenhaus.  | Foto: Kreispolizeibehörde Kleve
Autor:

Tim Tripp aus Kleve

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