Gefahren aufzeigen, mit Mythen aufräumen
Sabine Leiting informiert zum Thema Drogen
Sabine Leiting ist seit kurzem neu im Team der Kriminalprävention der Kreispolizeibehörde Kleve. Ihre Aufgabe: Beratungs- und Aufklärungsarbeit rund um das Thema Drogen. Die Kriminaloberkommissarin spricht mit Jugendlichen und Heranwachsenden über die Gefahren des Drogenkonsums, informiert aber auch Eltern, Lehrer und Multiplikatoren wie beispielsweise Sozialarbeiter über Suchtverhalten und Abhängigkeiten.
Kreis Kleve. In ihren Präsentationen klärt Sabine Leiting zielgruppengerecht über die Arten verschiedener legaler und illegaler Suchtmittel auf und redet darüber, wie Süchte entstehen und welche Ursachen sie haben können. Zudem informiert sie über strafrechtliche Aspekte rund um den Drogenerwerb, Konsum und Besitz. Dabei profitiert sie auch von ihren langjährigen Erfahrungen im regulären Wachdienst sowie durch ihre Tätigkeit bei der Kriminalwache und im Kriminalkommissariat in Goch, von wo aus sie in die Präventionsdienststelle nach Kalkar gewechselt ist.
Junge Menschen schon vor dem ersten Konsum erreichen
Was sie ausdrücklich nicht möchte, ist mit dem erhobenen Zeigefinger herumwedeln. Eher will sie sensibilisieren: "Mir ist es wichtig, die Gefahren des Drogenkonsums für die körperliche und seelische Gesundheit aufzuzeigen. Heutzutage ist es - gerade etwa bei synthetischen Cannabinoiden - kaum möglich den tatsächlichen Wirkstoffgehalt einer Substanz und deren Wirkung abzuschätzen. Vor allem der Mischkonsum kann fatale Folgen haben. 'Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker' geht hier aber nicht," sagt Sabine Leiting. Sie möchte junge Menschen am besten schon vor dem ersten Konsum erreichen.
Aufräumen mit hartnäckigen Mythen
Die erfahrene Kriminalbeamtin hat sich in ihrer Arbeit aber auch dem Aufräumen mit einigen hartnäckigen Mythen verschrieben. Bestes Beispiel: Die Annahme, eine bestimmte Menge Cannabis grundsätzlich als "Eigenbedarf" besitzen zu dürfen. "Das entscheidet bei volljährigen Beschuldigten immer noch der Staatsanwalt - nachdem ein Ermittlungsverfahren eröffnet und alle Gesamtumstände geprüft wurden", sagt Sabine Leiting. Generell besteht aus ihrer Sicht großer Irrglaube über die strafrechtlichen Unterschiede zwischen Erwerb, Besitz und Konsum von illegalen Substanzen oder über die Gesetze, die in unserem niederländischen Nachbarland gelten. Auch darüber informiert sie im Rahmen ihrer Vorträge.
Hemmschwelle wird geringer
Sabine Leiting hat ihre neue Aufgabe während der Corona-Pandemie aufgenommen und schnell gemerkt: Corona ändert auch die Arbeit der Kriminalprävention. Während Präsenzveranstaltungen in Schulen oder sozialen Einrichtungen aktuell noch eher die Ausnahme und nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich sind, finden ihre Vorträge derzeit vor allem online statt. Eine Konsequenz der Pandemie, der Sabine Leiting auch viel Gutes abgewinnen kann. "Die Hemmschwelle und Machbarkeit für Eltern, an einem Infoabend teilzunehmen, ist sicher geringer, wenn sie dafür nicht einmal das Haus verlassen müssen", meint sie.
Aktuell plant die Präventionsexpertin ihre Info-Veranstaltungen für das zweite Halbjahr 2021. Ob für interessierte Eltern, Lehrer, Ausbilder, Betreuer oder andere Multiplikatoren: Sabine Leitung ist als Ansprechpartnerin bei der Kriminalprävention in Kalkar unter Tel. 02824-880 oder per E-Mail an sabine.leiting@polizei.nrw.de zu erreichen.
Autor:Lokalkompass Kleve aus Kleve |
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