Polizei im Kreis Kleve erklärt Mai zum "Fahrrad-Monat"
Erneut schwerer Unfall mit beteiligter Radfahrerin in Kleve
Eine 57-jährige Radfahrerin verletzte sich bei einem Verkehrsunfall am Montag, 3. Mai, auf der Klever Straße. Erst am Freitag, 30. April, war es in Straelen zu einem Unfall gekommen, bei dem eine 85-jährige Pedelec-Fahrerin schwere Verletzungen erlitt; am Montag, 26. April, starb ein 82-jähriger Radfahrer nach einem Zusammenstoß mit einem PKW.
Auf Grund der besorgniserregenden Häufung von Unfällen unter Beteiligung von Radfahrern hat die Kreispolizeibehörde Kleve den Monat Mai zum "Fahrrad-Monat" erklärt.
Mit Rettungshubschrauber in Klinik
Der Unfallhergang am Montag, 3. Mai: Kurz vor 16 Uhr fuhr die 57-jährige Gocherin - laut Zeugen - vom Parkplatz eines Supermarktes und bog nach links auf den Radweg Richtung Bahnhofstraße ab.
Sie wollte dann die Klever Straße über einen dortigen Fußgängerüberweg überqueren. Dabei kam es zum Zusammenstoß mit dem PKW eines 34-Jährigen aus Oberhausen, der auf der Klever Straße in Richtung Bahnhofstraße unterwegs war.
Die Radfahrerin zog sich bei der Kollision schwere Verletzungen zu und wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik gebracht. Die Frau trug während des Unfalls einen Fahrradhelm, Lebensgefahr bestand nicht. Der Autofahrer blieb unverletzt.
Verkehrsunfall mit Todesfolge
Das jüngste Beispiel reiht sich in eine Folge von mehreren Verkehrsunfällen, bei denen in den letzten Wochen Zweiradfahrende auf Kreisgebiet schwer und in einem Fall sogar tödlich verletzt wurden.
Auch die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2020 belegt in Zahlen, dass Handlungsbedarf besteht:
Die Zahl der verunglückten Pedelec-Fahrenr hat sich beispielsweise von 65 in 2019 auf 133 im letzten Jahr verdoppelt. "Das allein war uns Anlass genug, den Schutz dieser Verkehrsteilnehmer innerhalb der Unfallprävention für das laufende Jahr zu einem besonderen Schwerpunkt zu machen", erklärt Achim Jaspers, Polizeirat und Leiter der Direktion Verkehr.
Aus demselben Grund hat die Polizei im Kreis Kleve nun den Monat Mai zum Fahrrad-Monat erklärt, Pedelec-Fahrer sind in diesen Begriff eingeschlossen. "Das bedeutet, wir werden künftig bei allen festgestellten Verstößen von sowie gegenüber Radfahrenden konsequent einschreiten und diese auch entsprechend ahnden", sagt Jaspers.
Fehlverhalten aller Verkehrsteilnehmer
Die Polizei hat dabei einerseits das Fehlverhalten der Radfahrenden im Blick. Oftmals bringen sie sich selbst in gefährliche Situationen, manchmal ohne es zu wissen. Dazu zählt etwa das Benutzen des Radweges auf der falschen Straßenseite: Autofahrer schauen an Einmündungen verstärkt nach links und rechnen weniger mit kreuzenden Radfahrern von rechts.
Andererseits legen die Einsatzkräfte den Fokus auf falsches Verhalten der übrigen Verkehrsteilnehmer, das für Radfahrer zur Gefahr werden kann. Anfahren vom Fahrbahnrand ohne Blick in den Spiegel und über die Schulter, das Missachten von Vorfahrtsregeln - das sind zwei Beispiele für Situationen, in denen Radfahrer von Fahrzeugen erfasst werden.
Keine Knautschzone
"Rad- und Pedelecfahrende haben keine Knautschzone. Sind sie an Unfällen beteiligt, erleiden sie oftmals schwere Verletzungen. Wir erhoffen uns daher mit diesen und künftigen Maßnahmen einen positiven Effekt auf die Unfallzahlen", so Direktionsleiter Jaspers.
Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen, Verwarn- oder Bußgelder seien deshalb auch mit der nötigen Aufklärungsarbeit verbunden. "Wir wollen erreichen, dass sich Radfahrende und andere Verkehrsteilnehmer mit verstärkter Rücksicht auf einander im Straßenverkehr bewegen."
Mehr Infos
Verkehrsunfall am Freitag, 30. April, in Straelen:
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/65849/4903796
Tödlicher Verkehrsunfall am Montag, 26. April, in Kerken:
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/65849/4899416https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/65849/4899750
Autor:Lokalkompass Kleve aus Kleve |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.