Mitgliederversammlung des Wohnungsvereins
Neubauten und E-Mobilität

Mehr als 2,5 Millionen Euro investierte die Genossenschaft 2021 in den eigenen Bestand. | Foto: Wohnungsverein Herne
  • Mehr als 2,5 Millionen Euro investierte die Genossenschaft 2021 in den eigenen Bestand.
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  • hochgeladen von Stephanie Klinkenbuß

Trotz steigender Baupreise, Handwerkermangel und anderen Herausforderungen am Bau setzt die Genossenschaft weiterhin auf den Neubau und auf die Fortsetzung des zweiten Bauabschnittes an der Augustastraße. Das ist ein Ergebnis der Mitgliederversammlung des Wohnungsvereins.

Im Januar 2023 sollen insgesamt 23 neue Wohnungen für Herner Bürger zur Verfügung gestellt werden. In diesem Quartier entsteht auch das Pilotprojekt im Bereich der E-Mobilität mit Hilfe von öffentlichen Ladesäulen. Neben der E-Mobilität werden regenerative Projekte und Projekte im Bereich des Umweltschutzes umgesetzt und immer mehr Garagenhöfe von Ihrer Versiegelung befreit.

Neben diesen zukunftsweisenden Themen kümmert sich die Genossenschaft ebenso um die Mitglieder und hält sich ein weiteres Jahr an die Zusage, aktuell keine Mieterhöhungen durchzuführen. Die Durchschnittsmiete zum 31.12.2021 im Bestand der Genossenschaft beträgt 5,40 Euro pro Quadratmeter und liegt damit lediglich fünf Cent über der günstigsten Einstufung des Herner Mietspiegels.

Die auf der Augustastraße im Bau befindlichen Gebäudekomplexe werden mit einer Tiefgarage und Aufzügen ausgestattet. Das ökologische Konzept wird auch im zweiten Bauabschnitt fortgesetzt. Die Energieversorgung der Häuser erfolgt mit Hilfe einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, und die Dachflächen werden als Gründächer angelegt.

Weiterhin bringt die Genossenschaft trotz gravierender Engpässe und Preiserhöhungen Parkett als Oberboden ein. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt beliefen sich auf 6,8 Millionen Euro. Die geplanten Baukosten für beide Bauabschnitte wurden im letzten Jahr noch mit etwa elf Millionen Euro bemessen. Allerdings ist die Summe aufgrund der gravierenden Steigerungen im Baugewerbe aktuell nicht haltbar. Die Genossenschaft musste Verträge, welche für beide Bauabschnitte teilweise sogar bereits in 2019 erstellt wurden, anpassen und rechnet aktuell mit einer Erhöhung um 1,2 Millionen Euro. Dies entspricht einer Erhöhung von elf Prozent.

Gesamtbudget von 12,2 Millionen Euro

Über alle Gewerke gesehen liegt die Genossenschaft damit noch deutlich unter dem Baukostenindex der nur für die Jahre 2020 auf 2021 eine Erhöhung von bereits 14,4 Prozent ausweist. Da lediglich noch zwei Gewerke mit geringen Kostenanteil verhandelt werden müssen, geht der Vorstand aktuell von einem Gesamtbudget von 12,2 Million Euro aus.

Die Genossenschaft eröffnet 2023 ihre ersten öffentlichen Ladesäulen zur Förderung der E-Mobilität. Weiterhin werden auf sanierten Garagenhöfen Erdkabel verlegt, um bei Anfragen aus dem Bestand kurzfristig reagieren zu können.

Neben der Förderung der E-Mobilität setzt die Genossenschaft schon seit 2007 auf regenerative Energie. Die Reihenhäuser an der Oskarstraße waren die ersten Gebäude der Genossenschaft, die mit Erdwärme beheizt wurden. Ab diesem Zeitpunkt gab und gibt es keinen Neubau der Genossenschaft, der nicht mit Hilfe von regenerativer Energie betrieben wird. Auch Bestandsgebäude, wie der Hülsmannweg, wurden umgerüstet und werden heute mit einer Luftwärmepumpe beheizt.

Welche Möglichkeiten im Bestand bestehen und wie das Thema ausgeweitet werden kann, sieht die Genossenschaft als ihre Zukunftsaufgabe. Den Fußabdruck prägt der Wohnungsverein ganzheitlich: Vom Neubau über das Firmenfahrrad für Mitarbeiter bis hin zum eigenen Honig von den WV-Herne-Bienen. Ein großer Genossenschaftsgarten mit Hochbeeten, Kräuterschnecken, Insektenhotels, Obstbäumen und den Bienen soll nicht nur den kleinen Bewohnern die Umwelt näherbringen. Ziel soll es sein, dass eine Art Selbstversorgung gefördert wird, jede Nachbarschaftsgemeinschaft soll durch den Garten inseriert werden. Viele Dinge wie Hochbeete und Obstbäume können in vielen Wohnanlagen umgesetzt werden.

Belebt wird der große Genossenschaftsgarten durch die Grillhütte die beispielsweise für Kindergeburtstage angemietet werden kann. Der große Spielplatz mit einem kleinen Bolzplatz und einem Heckenlabyrinth lädt zu langen Sommernachmittagen ein. Für die Sommerferien ist noch eine Überraschung geplant.

1349 Bestandswohnungen

Die Wohnungsverein Herne eG verfügt über insgesamt 1349 Bestandswohnungen. Laut ihrer Satzung hat sich die Wohnungsgenossenschaft dazu verpflichtet, ihre Mitglieder mit angemessenem Wohnraum zu fairen Mietpreisen zu versorgen. Für das Jahr 2021 hatten Vorstand und Aufsichtsrat sich gemeinsam gegen die Durchführung von Mieterhöhungen ausgesprochen. Dies geschah auf Grund möglicher finanzieller Belastungen ihrer Mitglieder infolge der Corona-Pandemie.

Jobverlust, Kurzarbeit oder sogar die Aufgabe von Jobs, vorwiegend bei Müttern zur Kinderbetreuung, haben diese Entscheidung geprägt. Auf Grund der enormen Preissteigerungen im Bereich der Lebensmittel und des Benzins wurde sich bewusst dazu entschieden, auch in 2022 keine Mieterhöhung, Anpassungen an den Mietspiegel, durchzuführen. Alles wird teurer, dies sieht auch der Vorstand der Genossenschaft an den Nebenkosten, so dass deutlich werde: an einigen Stellschrauben der zweiten Miete muss in Zukunft noch gearbeitet werden.

Mit mehr als 2,5 Millionen Euro investierte die Genossenschaft 2021 erneut eine hohe Summe in den eigenen Bestand. Neben einer Großmodernisierung am Aschebrock 53 mit einem Volumen von 603.000 Euro für das Gebäude und 50.000 Euro für die Entsiegelung des Garagenhofes erfolgten weitere Instandhaltungen und Modernisierungen. Diese reichten von der Wohnungsmodernisierung zur Neuvermietung bis hin zum Badumbau in bewohnten Wohnungen auf Wunsch der Mitglieder.

Darüber hinaus wurden 111 einbruchshemmende und wärmegedämmte Wohnungstüren verbaut. Zu den weiteren Investitionen zählten Dachsanierungen, Videosprechanlagen, Hausflursanierungen und viele mehr.

Das Geschäftsjahr weist eine Bilanzsumme in Höhe von 54 Millionen Euro aus. Alle Kennzahlen Liquidität, Rentabilität sind stabil, die Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung sind steigend, daher beschloss die Mitgliederversammlung einstimmig die Ausschüttung einer Bruttodividende in Höhe von vier Prozent.

Autor:

Lokalkompass Herne aus Herne

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