Arbeitslosenbilanz in Herne

Leichte Herbstbelebung

Der leichte Aufschwung, der sich bereits im August frühzeitig nach der Sommerpause zeigte, setzt sich im September fort. Die Agentur für Arbeit verzeichnet gegenüber dem Vormonat einen erneuten Abbau der Arbeitslosigkeit.

Das Weltgeschehen bremst die im Herbst sonst üblich auftretende Dynamik aber weiter aus. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit von August auf September ist schwächer als in Vor-Corona-Zeiten. Durchschnittlich lag er vor der Pandemie bei rund 2,5 Prozent. Aktuell beträgt er 1,4 Prozent. Der Vergleich mit dem Vorjahr ist nach wie vor positiv, der Abbau aber weiterhin rückläufig.    

Frank Neukirchen-Füsers, Vorsitzender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bochum, zu der auch die Geschäftsstelle in Herne gehört, fasst die aktuelle Lage vor Ort wie folgt zusammen: „Wir verzeichnen auch in diesem Jahr eine saisontypische leichte Herbstbelebung. Die anhaltende Arbeitskräftenachfrage lässt keine Einbrüche auf dem Arbeitsmarkt zu. Dennoch haben wir mit vielen Ungewissheiten auf dem Arbeitsmarkt zu kämpfen. Er bleibt robust, aber der klassische Rückgang der Arbeitslosigkeit von August auf September ist deutlich schwächer als sonst üblich. Die ungebrochene Nachfrage nach gut ausgebildetem Personal bleibt dennoch ein gutes Zeichen trotz aller aktuellen Widrigkeiten.   Spannend wird im kommenden Monat die Bilanz auf dem Ausbildungsmarkt. Vor Ort und überall in Deutschland brauchen wir immer mehr qualifiziertes Personal. Da bleibt die beste Variante: Selber ausbilden! Helferstellen werden sicherlich auch nach wie vor gesucht. Der Konkurrenzkampf hier wird sich jedoch in den kommenden Jahren weiter verschärfen, da diese Stellen zwar nie ganz verschwinden werden, das Angebot wird sich aber erkennbar weiter reduzieren. Es gilt daher weiter die Devise: Wer gut qualifiziert ist, hat gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.“ 

Mit insgesamt 8665 Arbeitslosen sind in Herne im September 120 Personen oder 1,4 Prozent weniger arbeitslos als im August. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl der Arbeitslosen damit um 63 Personen oder 0,7 Prozent verringert. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt 10,8 Prozent. Vor einem Jahr im September belief sie sich auf 10,9 Prozent (minus 0,1 Prozentpunkte).

3506 Menschen langzeitarbeitslos

Insgesamt 3506 Personen über beide Rechtskreise - SGB III und SGB II - hinweg sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt und zählen damit statistisch als langzeitarbeitslos. Gegenüber dem Vormonat sind dies 112 Langzeitarbeitslose weniger. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Zahl gar um insgesamt 749 Personen. Rund 93 Prozent aller Langzeitarbeitslosen - das sind 3271 Personen - sind in der Grundsicherung gemeldet.

859 Jugendliche, das sind alle Personen, die unter 25 Jahre sind, sind aktuell arbeitslos gemeldet. Verglichen mit dem Vormonat sind das 49 oder 5,4 Prozent weniger. Im September des Vorjahres waren es 53 arbeitslose junge Menschen oder 6,6 Prozent weniger, die arbeitslos gemeldet und noch keine 26 Jahre alt waren. 

Jeder, der älter als 50 Jahre ist, zählt in der Arbeitslosenstatistik zum Personenkreis der älteren Arbeitslosen, aktuell sind das 2587 Menschen. Das sind im Vergleich zum Vormonat 13 Personen oder 0,5 Prozent mehr. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 17 Arbeitslose mehr. Das ist ein Plus von 0,7 Prozent. 

Im Rechtskreis der Arbeitslosenversicherung Sozialgesetzbuch III - SGB III - sind derzeit 1778 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 56 oder 3,1 Prozent weniger. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Verringerung um 26 Personen oder 1,4 Prozent.

Die Grundsicherung - Sozialgesetzbuch III - SGB II - zählt im September insgesamt 6887 Arbeitslose. Das sind 64 Arbeitslose weniger (0,9 Prozent) als im Vormonat. Verglichen mit dem Vorjahresmonat sind es 37 Arbeitslose oder 0,5 Prozent weniger als vor einem Jahr. Von allen Arbeitslosen sind damit knapp 80 Prozent aller Arbeitslosen in der Grundsicherung gemeldet. 

Unternehmen aus der Region meldeten 225 Stellen. Verglichen mit dem Vormonat sind das 131 Stellenmeldungen - über ein Drittel - weniger. Hier ist jedoch zu bemerken, dass der August bereits einen Stellenanstieg um 130 Stellen zu verzeichnen hatte. Vergleich zum Vorjahr wurden aktuell zehn Stellen weniger gemeldet. Insgesamt im Bestand befinden sich 1174 offene Stellen. Das sind 131 weniger als im Vormonat und 118 mehr als im Vorjahresmonat. 

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik sind oder sich in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus befinden.

11.911 Personen unterbeschäftigt

Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, da ihnen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Insgesamt waren in diesem Monat 11.911 Personen in der Unterbeschäftigung registriert. Verglichen mit dem Vormonat sind das 31 Personen weniger. Verglichen mit dem Vorjahr ist das ein Rückgang um 155 Personen.