Johanneswerk bietet Leasing-Modell: Wechsel zum Zweirad leicht gemacht
Aufsatteln statt einsteigen
Herne (JW). Nicht zuletzt durch Klimadebatten und Abgasskandale liegt Fahrradfahren wieder im Trend. Besonders der tägliche Weg zur Arbeit und zurück bietet sich an, um den Autositz gegen den Sattel auszutauschen. Auch bei weiten Strecken oder Wegen mit Steigungen gibt es gute Alternativen – etwa ein Fahrrad mit Tretunterstützung durch einen Akku, genannt Pedelec. Leider ist die Anschaffung oft teuer, denn die circa 1.500 Euro Einstiegspreis eines Pedelecs, die auf einen Schlag fällig sind, schrecken schnell ab. Das Evangelische Johanneswerk bietet seinen Mitarbeitenden daher an, ein sogenanntes ‚Jobrad‘ monatlich über den Arbeitgeber zu leasen und dabei auch noch Steuern und Sozialabgaben zu sparen.
Jobrad-Test voller Erfolg
Seit April 2017 ermöglicht die diakonische Unternehmensgruppe mit mehr als 70 Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen ihren Arbeitnehmern dieses Angebot. „Wir haben das Finanzierungsmodell Jobrad zunächst in einer unserer Regionen im Ruhrgebiet getestet und es hat sich sehr gut bewährt“, sagt Dr. Susanne Schweidtmann, Leiterin des Personalmanagements im Johanneswerk. Mittlerweile kann jeder der 6.700 Mitarbeitenden sein Wunsch-Rad finanzieren, wenn die Grundvoraussetzungen erfüllt sind. „Der Leasingzeitraum erstreckt sich über 36 Monate, kurzfristig Beschäftigte oder Mitarbeitende kurz vor der Rente beispielsweise, können das Angebot daher leider nicht nutzen“, erklärt Dr. Schweidtmann.
Das Angebot wird sehr gut angenommen – knapp 240 Räder werden derzeit über das Werk geleast, 87 Prozent davon Pedelecs.
„Als wir damals die Anfrage einer Mitarbeiterin bekamen, dachten wir ehrlicherweise nicht, dass bei so vielen Mitarbeitern der Wunsch nach diesem Modell besteht“, so Sven-Eric Leichner, Geschäftsleiter der Region Ruhrgebiet-Nord / Münsterland, der Pilotregion. „Unser Büro in Herne bekam dann wöchentlich Anfragen von immer mehr Mitarbeitenden, aber auch von anderen Trägern, die sich über die Erfahrungen mit diesem Modell austauschen wollten. Wir sind froh, dass wir als Arbeitsgeber unseren Beschäftigten ein solches Angebot machen und dies zu einem festen Bestandteil bei uns geworden ist“, so Leichner weiter.
Der zwanzigminütige Weg zur Arbeit ist für Mitarbeiterin Gabriele Weiß, die in der Johanneswerk-Zentrale in Schildesche arbeitet, nun schnell und stressfrei zu bewältigen: „Mit dem Rad kommt man zügig durch den Verkehr und ist dank der Tretunterstützung trotzdem nicht erschöpft.“
Leasingkauf einfach abgewickelt
Durch einen Rahmenvertrag mit einer spezialisierten Leasinggesellschaft ist die JobRad-Bestellung für den Arbeitnehmer schnell und leicht abgewickelt: Über ein Online-Portal sucht der Mitarbeitende einen Händler aus, entscheidet sich im entsprechenden Geschäft oder Online-Handel für ein Fahrrad und leitet den Leasing-Prozess schließlich selbst in die Wege. Auch die Finanzierung ist einfach: „Da die Raten automatisch monatlich von einem Teil des Bruttogehalts finanziert werden, entsteht ein geldwerter Vorteil für die Mitarbeitenden“, erläutert Dr. Schweidtmann. „Danach muss das Jobrad mit einem Prozent versteuert werden.“
Zusätzlich übernimmt das Johanneswerk eine Vollkaskoversicherung für das Fahrrad.
Für die Pflege, Wartung und Diebstahlsicherung des Rades, sorgen die Mitarbeitenden selbst. Das Jobrad kann neben dem Arbeitsweg natürlich auch für private Zwecke genutzt werden. Nach drei Jahren endet der Vertrag und der Mitarbeitende gibt das Rad zurück oder kann es gegebenenfalls kaufen.
Das solche Modelle einen positiven Einfluss ausüben, hat Leichner in seinem Büro in Herne selbst erfahren dürfen: Der letzter Betriebsausflug im Mai 2018 war natürlich eine Fahrradtour nach Witten.
Autor:Sven Leichner aus Herne |
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