Wenn Jung für Alt kocht
Grillwürste brutzeln auf dem Rost im Hof, im Speiseraum des Alten- und Pflegeheims St. Elisabeth-Stift laden Salat-Kreationen aus Kartoffeln, Nudeln und Gemüse zum Verzehr ein. Auch ein griechischer Salat fehlt nicht, und zum Abschluss gibt es Wackelpudding. Alles ganz normal? Weit gefehlt! Gekocht haben dieses Mal nicht die Mitarbeiter, die das sonst tun, sondern Schülerinnen und Schüler des Emschertal Berufskollegs.
Die 17- bis 19-Jährigen sorgen aber nicht nur für ein schmackhaftes Grill-Mittag-essen, sondern haben den Speiseraum auch im EM-Stil dekoriert, um das Fußballfieber der Senioren anzufachen, die gerade mit Genuss ihre Bratwürste verzehren.
„Die Schüler haben vor dieser Aktion bereits einen Nachmittag bei uns hospitiert und sollen so das Lebensumfeld eines Alten- und Pflegeheimes kennenlernen“, beschreibt Brigitte Heinemann, Leiterin der Einrichtung, den Hintergrund des Koch-Events. Die Jungen und Mädchen absolvieren am Kolleg derzeit eine Ausbildung zum Sozialhelfer. Der Abschluss ermöglicht es ihnen, zum Beispiel im Altenheim einen „begleitenden Dienst“ zu leisten, wie es Brigitte Heinemann formuliert: „Mit den Senioren zum Arzt gehen, Essen anreichen und weitere Unterstützung.“
„Wer Sozialhelfer ist und gleichzeitig die Fachoberschulreife erworben hat, kann sich drei Jahre lang zum Altenpfleger ausbilden lassen“, ergänzt der betreuende Pädagoge Helmut Miesterek. Und die werden dringend gebraucht.
Für die Zukunft strebt das Berufskolleg Patenschaften mit Senioren an, die im St. Elisabeth-Stift und im Seniorenzentrum St. Georg leben.
„Uns geht es mit Angeboten wie dem Grill-Mittagessen darum, den Jugendlichen Schwellenängste beim Betreten eines Seniorenheims zu nehmen“, betont Brigitte Heinemann. Und das ist wohl gelungen!
Autor:Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.