Weniger Brände, aber der Sturm... / Bilanz der Herner Feuerwehr
Über zu wenig Einsätze konnte die Herner Feuerwehr sich auch im letzten Jahr nicht beklagen. Ausnahmesituationen erlebten die Brandbekämpfer durch den Pfingststurm Ela, den Starkregen im Juli und ein logistisches Meisterstück war im Rahmen der Bombenentschärfung in Holsterhausen zu leisten. Insgesamt rückten die Retter 2014 zu 29.882 Einsätzen aus; 2013 waren es 1141 weniger.
Einen Rückgang gab es allerdings bei den „tatsächlichen Brand-Einsätzen“, sagt Brandoberamtsrat Ralf Radloff, Teamkoordinator Einsatzorganisation, der nun gemeinsam mit Brandrätin Katharina Timm und Feuerwehr-Dezernent Johannes Chudziak die Jahresbilanz 2014 der Retter vorstellte.
231 Mal mussten die Schläuche ausgerollt werden gegenüber 267 Bränden im Vorjahr 2013. „Nur“ ein Ereignis war darunter, das als Großbrand klassifiziert wird: das Feuer auf dem Gelände des Recyclingbetriebes Boetzel in Wanne. Drei Großfeuer dagegen verzeichnete die Statistik im Vorjahr.
Am deutlichsten vom Vorjahr heben sich die Einsatzzahlen bei Wasser- und Sturmschäden ab. Zu 1272 Einsätzen mussten die Retter ausrücken (gegenüber 921 im Vorjahr). Hier lässt Ela grüßen. Der Pfingststurm am 9. Juni sorgte für zehn Tage Ausnahmezustand. „Mehr als 2700 Hilfeersuchen gingen in der Leitstelle ein“, erinnert sich Katharina Timm. Die stellvertretende Feuerwehr-Chefin lässt nicht unerwähnt, wie wertvoll die Unterstützung von Freiwilliger Feuerwehr, THW, DRK und anderen Hilfsdiensten war.
Seit Jahren ist eine Steigerung bei den Rettungsdienst-Einsätzen zu verzeichnen. 27.937 Mal fuhren Rettungs-, Notarzt- und Krankentransportwagen zu Einsätzen. Das waren 807 Mal mehr als 2013. Eine Zunahme, bei der sicher auch der demografische Faktor eine Rolle spiele, vermutet Radloff.
Die Sollstärke noch nicht erreicht hat die Anzahl der Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr. Der Markt ist heiß umkämpft, denn auch andere Kommunen suchen Personal. So werden auch immer wieder bei uns ausgebildete Kräfte von anderen Feuerwehren abgeworben. Was man niemandem verübeln könne, der auf eine Ausschreibung reagiert, die ihm eine höhere Gehaltsstufe bringe, resümiert Katharina Timm.
220 Mitarbeiter zählt die Berufsfeuerwehr, 15 davon sind keine Beamten, sondern Angestellte, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hier sieht die stellv. Feuerwehr-Chefin eine Chance, die Personalsituation zu entschärfen. Der Abschied vom „Universal-Feuerwehrmann“ der neben der brandfachlichen Ausbildung gleichzeitig Rettungssanitäter oder - assistent ist, scheint eingeläutet. Man werde sich um weitere angestellte Rettungsleute bemühen, so Brandrätin Timm. Hier sei der Markt nicht so leergefegt.
Führend in der
Frauenquote
4 Prozent der Feuerwehrleute sind weiblich. „Damit sind wir deutschlandweit führend“, so die Brandrätin.
Unterstützt wird die Berufsfeuerwehr durch 180 Männer und Frauen in den neun Löschzügen der Freiwilligen Feuerwehr.
Tag des Brandmelders
am 13. März
Einen hohen Stellenwert hat auch bei uns der vorbeugende Brandschutz. Manches Feuer könnte verhindert werden, wenn Rauchmelder noch weiter verbreitet wären. Deshalb schon einmal vormerken: Am Freitag, 13. März, ist wieder Tag des Rauchmelders. Berufs- und Freiwillige Feuerwehr informieren dann wieder in Eickel und Herne-Mitte.
Autor:Rainer Rüsing aus Herne |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.