Uniform-Tausch: Der Hauptkommissar wird zum Nikolaus

Das Bischofsgewand steht Frank Heu gut. Seit Jahren besucht er in der Adventszeit Vereine und Familien als Nikolaus.
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Seit vielen Jahren ist der Polizeihauptkommissar von Anfang Dezember bis zum Heiligen Abend als Bischof Nikolaus unterwegs. Der hat seinen Ursprung bekanntlich in der heute türkischen Stadt Myra. Frank Heu hingegen ist seit 49 Jahren ein waschechter Herner.

„Es bereitet mir immer wieder einen Riesen-Spaß Kinder in Vereinen und Familien glücklich zu machen“, erklärt Frank Heu sein vorweihnachtliches Engagement. Aber nicht nur bei Kindern ist der Nikolaus gerne gesehen. Auch die Älteren erfreuen sich am heiligen Mann. Seit vielen Jahren ist Heu in Bochum-Querenburg in einem Kindergarten an der Uni, fest gebucht. Die meisten Kinder dort stammen aus Zuwandererfamilien. Aber als „richtiger Nikolaus“ kann Frank Heu die Kinder auch schon mal auf türkisch begrüßen, schließlich hat auch seine Freundin Hasime ihre Wurzeln im Land am Bosporus.
Auch im WDR war Heu schon als Nikolaus präsent. Peinliches erlebte der Nikolaus natürlich auch schon. Bei einer Familie gebucht, überreichte er den Kindern prall gefüllte Tüten mit Äpfeln und Nüssen. Ein Junge hatte wohl andere Wünsche und brachte seine Enttäuschung dadurch zum Ausdruck, dass er unter die Tüte trat. Der gesamte Inhalt: Äpfel und Nüsse und Schokolade, landete auf dem Boden des Wohnzimmers. Die meisten Besuche als Gabenbringer hat unser Nikolaus aber in guter Erinnerung. Besonders schön sind auf die Besuche bei der Verkehrswacht Bochum. „Hier überreicht der Nikolaus dann Geschenke an die Grundschulkinder und singt zusammen mit Liedermacher Rainer Niersbach“, schwärmt Frank Heu.
Kein Glück hatte der heilige Mann aus Herne leider bei einem Casting der Bochumer Marketing-Gesellschaft. Hier musste er dem Weihnachtsmann Santa Claus den Vortritt lassen. „Sonst hätten mich die Kinder während des Weihnachtsmarktes auf der Bühne erlebt.

Bewegende Besuche
in Altenheimen

Sehr bewegend sind Besuche in Altenheimen. Auch hier nimmt St. Nikolaus die Begegnungen, die mit den älteren Menschen sehr emotional sind, mit nach Hause und verarbeitet sie in gemeinsamen Gesprächen. „Meinen Jungs, Joel (8) und Mert (10) blieb es natürlich nicht verborgen, dass ihr Vater der Nikolaus ist“, schmunzelt Heu.
Vereine, Familien oder Heime können übrigens den Mann, der seine Polizeiuniform mit dem roten Bischofsornat vertauscht, noch buchen. Wenn das „Geschäft“ gut läuft, spendet der Nikolaus nach Abzug seinen Aufwendungen an bedürftige Kinder. Die Nikolaus-Hotlinie lautet: 0177-9388544.

Das Bischofsgewand steht Frank Heu gut. Seit Jahren besucht er in der Adventszeit Vereine und Familien als Nikolaus.
„Hab‘ ich den nicht schon mal irgendwo gesehen?“ – Tatsächlich ist es eher unwahrscheinlich, dass sich Kinder an einen Besuch von Frank Heu erinnern, Schließlich trägt der heilige Mann einen weißen Rauschebart.    Fotos: privat
Autor:

Rainer Rüsing aus Herne

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