Strünkede: Ein Stadtteil blutet aus

„Ein Trauerspiel“, findet Andreas Nowak. Der 1. Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Strünkede sieht die Nahversorgung in seinem Stadtteil gefährdet. Immer mehr Geschäfte schließen, zuletzt hat die örtliche Apotheke sich verabschiedet.
„Nehmen wir die Kaiserstraße als Beispiel“, sagt Nowak. „Eine Trinkhalle, ein Blumengeschäft, eine Imbissbude, eine Gaststätte und jetzt die Apotheke stehen leer“, so der Politiker, der die Strünkeder SPD seit 2009 führt.
Ohne Vorankündigung, von heute auf morgen sei die Türe dicht gewesen, wundert sich Nowak. Ein schwerer Verlust gerade für ältere Menschen, die jetzt weite Wege haben, um an ihre dringend benötigten Medikamente zu kommen. „Der Leerstand von Geschäfts-Immobilien im Ortsteil hat ein besorgnis-
errengendes Ausmaß angenommen“, findet der Politiker. Stehen ein paar Leute zusammen, dauere es nicht lange, bis die Gespräche auf dieses Thema kämen. Natürlich auch in der Partei. „Bei uns herrscht nach zahlreichen Diskussionen ein Konsens, dass hier dringend Abhilfe geschaffen werden muss“, gibt Nowak die Meinung seiner Vorstandskolleginnen und -kollegen wieder.
Erst einmal sei jetzt eine Bestandsaufnahme vonnöten. In Gesprächen mit Bürgern, Politik, Verwaltung und Vermietern von Ladenlokalen soll erarbeitet werden, was ein Ortsteilzentrum wie Strünkede leisten sollte.
„Kann sich die Stadt mit leer stehendem Gewerberaum abfinden, und müssen nicht auch die Vermieter in die Pflicht genommen werden“, fragt Nowak. Froh könne man sein, dass es noch den Rewe-Markt und die Lotto-Annahmestelle gebe, in der zum Beispiel auch Schreibwaren verkauft würden.
Nowak: Man kann nur hoffen, dass diese Geschäfte uns bleiben und sich doch vielleicht der eine oder andere Gewerbetreibende wieder ansiedelt. Wir sprechen hier über rund 8000 Menschen, die zur Kundschaft gehören könnten.“