Schutz vor Infektionen

Sebastian Lemmen warnte in seinem Vortrag davor, die Krankheit Tuberkulose aus dem Blick zu verlieren. | Foto: Veranstalter
  • Sebastian Lemmen warnte in seinem Vortrag davor, die Krankheit Tuberkulose aus dem Blick zu verlieren.
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Rund 170 Fachleute aus Medizin, Pflege und Therapie trafen sich zum 8. Hygiene-Tag der Evangelischen Krankenhausgemeinschaft Herne/Castrop-Rauxel im Archäologiemuseum. Sie setzten sich mit Krankenhaushygiene und Infektionsprävention auseinander.

Noch vor wenigen Jahren hielt man es für das Beste, den Patienten bei einem Verdacht auf multiresistente Erreger grundsätzlich zu isolieren. Gerd Fätkenheuer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, fordert nun ein differenzierteres Vorgehen und sprach von einem Balanceakt zwischen evidenz-basierter Maßnahme und Freiheitsberaubung.

Sicherlich sei es wichtig, die Übertragung von Keimen auf nicht-betroffene Patienten zu verhindern. Doch gelte es, die zur Zeit üblichen Verfahren auf Grund aktueller wissenschaftlicher Ergebnisse kritisch zu überdenken. Dazu gehört das Screening mittels Nasenabstrich vor oder bei stationärer Aufnahme ebenso wie die Isolation mutmaßlich und tatsächlich betroffener Patienten.

Ohne Zweifel erforderlich ist eine schnelle Isolierung hingegen bei Verdacht auf Tuberkulose. Sebastian Lemmen, Leiter des Zentralbereichs für Krankenhaushygiene und Infektiologie am Universitätsklinikum Aachen, plädiert dafür, die Krankheit nicht aus dem Blick zu verlieren. Jahrelang seien die Zahlen zurückgegangen, doch durch Fernreisen und die Zuwanderung gebe es wieder eine leichte Zunahme der Fälle.

Wichtig sei für alle Beschäftigten im Gesundheitswesen, wieder sensibler für diese Erkrankung zu werden. Aufgrund ihrer unspezifischen Symptome sei sie schwer zu erkennen und werde dadurch oftmals erst verspätet behandelt, so Santiago Ewig, Chefarzt der Klinik für Pneumologie und Infektiologie im Evangelischen Krankenhaus.

Quelle: EvK

Autor:

Wochenblatt Herne aus Herne

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