Schlichten statt richten
Wenn es Streit zwischen Nachbarn gibt oder es eine Körperverletzung zu verhandeln gilt, kommt Martin Sindermann ins Spiel. Denn er ist als Schiedsmann tätig.
Was viele vielleicht gar nicht wissen: sowohl im straf- wie zivilrechtlichen Bereich wird bevor die Sache vor ein Gericht geht, zunächst die Schlichtung versucht.
Das betrifft neben den bereits genannten Fällen auch Hausfriedensbruch, Beleidigung, Verletzung des Briefgeheimnisses, Bedrohung, Sachbeschädigung und Ehrschutzdelikte. Erst wenn die Schlichtung keinen Erfolg hat, ist der Weg frei für den Gerichtsgang.
Seit 25 Jahren ist der 73-jährige Martin Sindermann mittlerweile ehrenamtlich als Schiedsmann in Sodingen unterwegs. Als Anerkennung für sein langjähriges Engagement wurde ihm nun im Amtgericht Herne eine vom Präsidenten des Oberlandesgerichtes unterzeichnete Dankurkunde überreicht, die Sindermann natürlich stolz entgegennahm.
Und das ist wohlverdient.Denn die Schlichter sind in Herne in rund 70 Prozent der Streitigkeiten erfolgreich. Eine tolle Quote. Denn das entlastet nicht nur die Gerichte, sondern verhindert auch weiteres böses Blut, das bei einem Prozess zwischen den beteiligten Parteien entstehen könnte.
Leider nimmt die Zahl der Menschen, die sich in diesem Bereich engagieren, stetig ab. Vielleicht motiviert das Beispiel Martin Sindermanns ja den ein oder anderen, sich als Schiedsmann oder Frau zu versuchen.
Autor:Dirk Marschke aus Herne |
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