Ostern: Ein Fest und viele Bräuche
Morgen ist Ostern, die Kinder können wieder bunte Eier suchen. Das hohe Fest der Christenheit ist geradezu überlagert von einer Vielzahl von Bräuchen, von denen einige viel älter als das Christentum selbst sind. Wo haben Osterhase, Ostereier, Osterfeuer ihre Wurzeln? Warum fällt das Fest auf unterschiedliche Kalendertage und seit wann wird es überhaupt gefeiert? Fragen, denen das Wochenblatt einmal nachgegangen ist.
Woher hat Ostern eigentlich seinen Namen? –
Es gibt verschiedene Deutungen: „Ostara“, eine germanische Frühlingsgöttin, mag Pate gestanden haben, auf das althochdeutsche „oster“ könnte es zurückgehen: östlich, in Richtung der aufgehenden Sonne; denn mit Ostern begann eine 50-tägige Freudenzeit, die „pentekoste“, die sich die Menschen nach der 40-tägigen Fastenzeit auch redlich verdient hatten.
Das Osterfest wurde in frühchristlicher Zeit zu unterschiedlichen Terminen gefeiert. Erst das berühmte Konzil in Nicäa im Jahre 325 setzte ein verbindliches Datum fest: der erste Sonntag, der dem ersten Vollmond nach Frühlingsbeginn folgt. Das gilt bis heute.
Ostern, das älteste Fest der christlichen Kirchen, ging aus einer Umdeutung des jüdischen Passahfestes hervor. Seit der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts wird es gefeiert. Zunächst als Erinnerung an den Tod Jesu; erst in späteren Jahren als Auferstehungsfest.
Die Bräuche, die das Fest begleiten, haben ihre Entstehung kaum christlichen Traditionen zu verdanken. Selbst das sprichwörtliche Osterlamm entstammt jüdischem Brauch. Die semitischen Hirtenvölker schlachteten ein Lämmlein als jährlich wiederkehrendes Dankopfer für die Befreiung aus ägyptischem Joch.
Brennende Osterräder, die von Bergen und Hügeln gerollt werden, symbolisieren den Kampf zwischen Winter und Sommer. Gleiches gilt für die Osterfeuer. Auch Gebäck und Osterbrote, die nach alten Rezepten gebacken, auf den österlichen Tisch kommen, haben vorchristliche Wurzeln.
– Und Osterei und Osterhase? Wo kommen die her?
Das ist eine lange Geschichte. Schon die Germanen feierten mit Eiern den Frühling. Eier und Hasen waren Abgaben, die die Bauern des Mittelalters zum österlichen Zinstermin in den Klöstern und Burgen abliefern mussten.Fruchtbarkeitssymbole waren sie zudem. All das verwob sich in der Zeitläufte zum uns bekannten Osterbrauchtum.
Ostereier sind in Deutschland schon seit dem 13. Jahrhundert bekannt. Mümmelmann als österlicher Eierbringer ist seit dem 17. Jahrhundert im Gespräch. Wie genau er zu dieser Aufgabe kam, wird ein Geheimnis bleiben. Aber auch damals gab es schließlich Kinder, - und Eltern, die gerne Geschichten erzählen.
Autor:Rainer Rüsing aus Herne |
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