Ohne Bein am Herd

Mit einem Rollstuhl in der Stadt unterwegs zu sein, ist kein Vergnügen. Das haben Kai Bader (links) und Mike Fink am eigenen Leib erfahren. WB-Foto: Erler
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  • hochgeladen von Bernhard W. Pleuser

Wie lebt es sich im Alter? Wie gestalten Senioren ihre Freizeit? Und wie sieht es mit Liebe und Sexualität im Alter aus? Diese Fragen stellen sich Jugendliche, die an berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen teilnehmen.
„Junior trifft Senior“ heißt die Projektwoche der FAA Bildungsgesellschaft West. In fünf Gruppen haben die Jugendlichen erkundet, was es bedeutet, alt zu sein. Mit Rollstühlen und Gehhilfen prüfen sie die Barrierefreiheit der Stadt Herne und des Nahverkehrs. Einkaufen ist somit unter verschärften Bedingungen angesagt.
Auch das Kochen in der heimischen Wohnung ist mit Gehhilfe oder gar abgebundenem Arm oder Bein ganz schön schwierig.
Hautnah erfahren die Teilnehmer altersbedingte Einschränkungen in Sachen Mobilität, aber auch bei der Ernährung – zum Beispiel bei Diabetes.
Damit die Schüler merken, wie Blinde und Sehbehinderte sich fühlen, setzen sie Schlafmasken auf und tasten sich mühsam voran.
Ihre eigenen Erfahrungen ergänzen Senioren, die ungeschminkt aus ihren Alltag berichten. Seniorenzentrum, Mehrgenerationen-Wohnanlage, Armut im Alter, aber auch ein Hospiz stehen auf dem „Stundenplan“.
Freizeitgestaltung erforschen die Neugierigen ebenso wie Sexualität. Sie werten Singlebörsen und spezielle Kontaktanzeigen für Senioren aus. Der Film „Wolke 9“ zeigt ihnen realitätsnah, wie ein älteres Paar sich findet und gemeinsam den zweiten Frühling erlebt.
Übereinstimmende Meinung am Schluss des Projekts: Das Älterwerden erscheint in einem völlig neuen Licht, wenn man es als junger Mensch „durchlebt“.

Autor:

Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig

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