Nicole macht Frauen Mut
Trotz zahlreicher schwerer Operationen und langen Leidens jammert Nicole Jäger nicht. Sie schaut nach vorn, der Sport hilft ihr dabei ungemein. Und sie kümmert sich um Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind. Sie ist eine „Herner Heldin“. Sie macht Menschen Mut!
Die 40-Jährige hat nicht nur eine umfangreiche Unterleibs-Operation überstehen müssen, sondern auch einen Darmverschluss erlitten. Schließlich wurden (gutartige) Knoten in einer Brust festgestellt. „Im Jahr 2008 war ich mehr im Krankenhaus als draußen“, sagt sie ohne jede Bitterkeit.
Ihre Lebensgeschichte hat dafür gesorgt, dass sie auch anderen Frauen Mut machen möchte. „Sie dürfen einfach nicht in Depressionen verfallen, wenn sie schwer krank sind. Sport kann dafür sorgen, dass sie wieder mehr Selbstwertgefühl bekommen.“
Seit einiger Zeit engagiert sich Nicole Jäger im Förderverein „Phönix“ am Herner Marienhospital, der an Brustkrebs erkrankte Frauen unterstützt. Pragmatisch, wie sie nun mal ist, stürzte sie sich mit den Worten „Wie kann ich helfen?“ in die Arbeit. „Ich versuche, den Frauen nach ihrer Chermotherapie den Sport schmackhaft zu machen – zum Beispiel das Laufen, Radfahren und Schwimmen.
Dabei wirkt Nicole Jäger sehr überzeugend: Sie ist seit 2004 Extremsportlerin und hat 2009 den Triathlon für sich entdeckt: „3,8 Kilometer schwimmen, 180 Kilometer radfahren, und die Marathon-Entfernung laufen – 42,195 Kilometer.“ Für die Ironman-Distanzen hat sie 285 Stunden trainiert. „Das Radfahren und Schwimmen musste ich erst noch lernen“, erzählt die zierliche Frau.
2011 steht der Trans-Alpin-Run an: „300 Kilometer in fünf Tagen, Dabei sind in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien 20.000 Höhenmeter zu überwinden.“ Ein TV-Team wird den Lauf begleiten. „Wenn Sponsoren den Film später anschauen, hoffe ich, sie als Spender für die ‚Phönix‘-Frauen gewinnen zu können.“
Aber erst einmal geht es am 6. Dezember zum Ironman-Wettbewerb in Köln. „Da bekomme ich Hilfe von ‚Phönix‘,“ freut sich Nicole Jäger, „mindestens zehn Frauen begleiten mich.“
Im Herbst steigt eine große Charity-Veranstaltung für den Förderverein am Marienhospital. „Ich bemühe mich zur Zeit darum, Prominente anzuwerben, die ihren Krebs besiegt haben“, verrät die „Herner Heldin“.
Aber es gibt auch ein Leben neben dem Sport. „Ich bin seit 23 Jahren Malerin und Lackiererin und besuche zur Zeit die Meisterschule . Danach möchte ich mich selbstständig machen.“
Sohn Jendrik (15) bewundert seine Mutter, aber seine sportlichen Ambitionen sind nicht ganz so groß: „Na ja“, räumt er ein, „ab und zu laufe ich halt ein bisschen.“
Kontakt: 02323/62 02 60
Autor:Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig |
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