Marien-Bildstock ist wieder da!
In Bayern stehen sie an fast jeder Straßenkreuzung. In unseren Gefilden sind Bildstöcke, oft der Gottesmutter Maria geweiht, eher selten. In Herne, am Rande des Gysenberger Waldes, stand eines – und steht jetzt auch wieder dort.
„Durch Vandalismus wurde er zerstört, Unbekannte haben ihn angezündet“, erklärt Martin Pawlicki vom Fachbereich Stadtgrün. Seit Mittwoch wacht ein Nachbau dort wieder über Jogger und Spaziergänger.
Monatelang hatten sich viele Passanten gewundert, was wohl aus dem Bildstock geworden sei. Einige haben sich an die Stadt gewandt und gefragt, ob man den Marienbildstock nicht wieder aufstellen könne. Dort hat man sich Gedanken gemacht und mehrere Helfer ins Boot geholt. Beim Pressetermin am Mittwoch konnten die Sodinger Bezirksbürgermeisterin Henny Marquardt einige davon begrüßen, die mit Spenden, Rat und Tat mitgewirkt hatten.
Zu nennen sind die Schreiner der Horsthauser Werkstatt für Behinderte, die die Holzarbeiten übernommen hatten, die Gemeinde St. Peter und Paul, die das gläserne Marienbild zusteuerte, das früher im Arbeitszimmer des zu früh verstorbenen Pfarrers und Dechanten Heribert Zerkowski hing. Finanzielle Unterstützung gab u. a. die Gaststätte Haus Galland auf der anderen Seite des Waldes.
Seit wann genau ein Marienbildstock an diesem Feldweg auf dem Boden des Bauern Wichtmann steht und weshalb er aufgestellt wurde, liegt im Dunkeln. Es wird die Geschichte erzählt, Grund für die Aufsstellung sei die Schlagwetter-Katastrophe 1912 auf der Zeche Mont Cenis gewesen. Ob es wirklich so war, wisse man aber nicht, zweifelt Martin Pawlicki. Sicher dagegen ist, dass sich Elisabeth Wichtmann, eine vor zwei Jahren verstorbene Tante des heutigen Bauern um den Bildstock gekümmert hat.
Bleibt zu hoffen, dass Vandalen nicht erneut ihr Mütchen an dem mit Blumen geschmückten Ensemble kühlen werden, das am Dienstag (17.30 Uhr) gesegnet wird.
Autor:Rainer Rüsing aus Herne |
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