Kleine Forscher sind in Herne unterwegs
Auf und nieder sinkt der kleine Plastikpinguin in der Wasserflasche. Gebannt verfolgt von Ben-Luca. Dann greift der Fünfjährige zum gebogenen Draht und fischt den künstlichen Vogel aus dem kühlen Nass.
Experimentieren wird groß geschrieben in der AWO-Kita an der Breddestraße. Wie hier beim mit Luft gefüllten Pinguin in der vollen Flasche gehen die Kinder auf spielerische Weise naturwissenschaftlichen Phänomenen auf den Grund.
Dieses Engagement darf sich die Einrichtung nun im wahrsten Sinne des Wortes gut sichtbar an die Tür heften. Denn die Kita wurde von der gleichnamigen Stiftung zum „Haus der kleinen Forscher“ ernannt. Dafür gab es nun die Plakette nebst Urkunde.
„Wir wollten diese Zertifizierung unbedingt“, betont Kita-Leiterin Maike Strothkamp. Alle 24 Bochumer AWO-Einrichtungen nennen das Zertifikat schon ihr eigen. „Da wollten wir unbedingt nachziehen. Denn es ist auch ein Qualitätssiegel“.
38 Kinder auf Entdeckungstour
Erzieherin Heike Kentsch hat sich extra weitergebildet, um den Kleinen die Naturwissenschaft auf kindgerechte Art näherzubringen. Einmal in der Woche dürfen die 38 Kinder nun zu Themen wie Wasser, Luft, Farbe, Magnetismus oder Zahlen ihrem Forscherdrang freien Lauf lassen.
„Die Kinder sind ganz dabei und bringen viele eigene Ideen ein“, ist Heike Kentsch begeistert. So zum Beispiel bei einem Experiment mit einem Handy, das, in Alufolie eingewickelt, plötzlich nicht mehr klingelte. „Sie wollten es dann noch in ganz viele andere Dinge einpacken, um zu schauen, was passiert“.
Auch das „geheimnisvolle Schwarz“ hinterließ Eindruck. Denn wenn man Filterpapier mit einem schwarzen Stift bemalt und dann anfeuchtet, kommt zum Vorschein, aus wie vielen anderen Farben das Schwarz zusammengesetzt ist. Das weckte natürlich Interesse und die Frage: wie sieht das denn wohl bei Rot, Grün oder Lila aus?
Keine Angst vor Naturwissenschaften
„Mit diesen Experimenten können wir bei den Kindern Hemmungen abbauen. Viele sagen bei Naturwissenschaften wie Physik oder Chemie erst einmal nein danke“, weiß Maike Strothkamp. Doch mit einfachen Mitteln und Kreativität wird der Entdeckungsdrang der Jungen und Mädchen geweckt.
Zudem werde so „Sprach- und Sozialkompetenz gefördert“, ist Christiane Gies, Koordinatorin des lokalen Stiftungs-Netzwerks „Kleine Emscherschertal-Forscher“, sicher. Sie überreichte neben Zertifikat und Urkunde auch einen Koffer mit vielen Ideen für weitere Experimente.
Nach Heike Kentsch sollen sich in Zukunft auch die anderen Erzieherinnen weiterbilden. Das Zertifikat gilt zunächst für zwei Jahre. Die Kita Breddestraße ist die dritte Einrichtung in unserer Stadt, die sich das Gütesiegel „Haus der kleinen Forscher“ gesichert hat. Die vierte ist die Ev. Kita Mobile am Eickeler Bruch 125.
Autor:Dirk Marschke aus Herne |
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