Kinder locken zur Kirmes - Mögen Sie das Plakat?

Foto: Stadtmarketing Herne

Luisa Feige ist ein wahrer Profi: Beim Foto-Shooting seien ihr „auf den Schnellfahrgeschäften die Lippen ausgetrocknet“, erzählt die „Wanner Deern“ und grinst. Die Elfjährige ist das neue Gesicht der Cranger Kirmes, die 2012 vom 2. bis 12. August die Massen anziehen soll. Sie wurde von einer Jury ausgewählt, in der auch das „Wochenblatt“ vertreten war.
Die kesse Kleine strahlt vom Kirmesplakat, das im ganzen Ruhrgebiet Lust auf Crange machen und vor allem Familien anlocken soll. Sie kennt jeden Winkel des Volksfestes, das sie mit ihren Eltern seit Jahren regelmäßig und ausgiebig besucht. Das Motiv ist auf dem „Happy Sailor“ entstanden, der zu Luisas erklärten Lieblingsfahrgeschäften gehört.
Aus 147 Konkurrenten wurde während einer langen Prozedur aber nicht nur Luisa ausgewählt. Die fünfjährige Leonie Herrmann ist „zuckersüß“ (so Stadtmarketing Herne) und damit als Gesicht für den Schlemmerpass genau richtig! Auf dessen Titel-Foto balanciert sie Bierkrug und Laugenbrezel und verzaubert den Besucher auf Anhieb mit ihrer tapsigen Art.
Auf dem Fahrpass ist der sieben Jahre alte Louis Farah zu sehen, der im Autoscooter über den Parcours rast. Große Kulleraugen, rotblonde Locken und ein verschmitztes Lächeln – das ist Louis‘ Markenzeichen. Und dieses Aussehen setzt er nach Ansicht der Macher so überzeugend ein, dass der Fahrpass-Besitzer sofort Lust verspürt auf Autoscooter, Nervenkitzel und Achterbahn-Thrill.
Die Idee, Kinder zu fotografieren, hat sich aus Anregungen der Bürger entwickelt, die mit den Kirmes-Plakaten der vergangenen Jahre nicht immer zufrieden waren. Die häufige Kritik führte beim Stadtmarketing-Team zum Umdenken. „Denn“, so Geschäftsführer Holger Wennrich, „wer könnte die Familienkirmes besser bewerben als Kinder?“.
Das Besondere an der Kampagne 2012 sei, dass die stimmungsvollen Werbematerialien keine professionellen Kindermodels zeigten. Zu sehen seien junge Gesichter aus Wanne-Eickel und Herne, was einen hohen Identifikationsgrad mit der Stadt schaffe.
Doch man kann es nicht jedem Recht machen: Eine Kurz-Umfrage beim Team des „Wochenblatts“ förderte neue Kritik zutage: Zu quietschebunt seien die Farben und die Bild-Komposition überzeuge nicht. Auch von der Strahlkraft des Mädchen-Gesichts waren nicht alle angetan.
OB Horst Schiereck wird das alles sehr gelassen schultern: „Wir haben schon alles versucht, sogar Eskimos abgebildet.“ Immer wieder habe es Menschen gegeben, die mit dem Plakat nicht zufrieden gewesen seien. Warten wir‘s halt ab . . .

Autor:

Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig

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