Inklusion statt Benachteiligung: Fachtagung zur Situation von Frauen mit Behinderungen

Die Gleichstellungsbeauftragte Sabine Schirmer-Klug (l.) und Dr. Katrin Linthorst, Leiterin der Abteilung Gesundheitsförderung im Fachbereich Gesundheit, stellten das Programm der gemeinsamen Fachtagung vor.
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„Mädchen und Frauen mit Behinderungen sind gleich mehrfach benachteiligt“, erklärt die Gleichstellungsbeauftragte Sabine Schirmer-Klug. Diese Gruppe steht im Mittelpunkt einer Fachtagung, die am Dienstag, 8. März, dem Internationalen Frauentag, in der Alten Druckerei Herne, Bebelstraße 18, stattfindet. Sowohl Angehörige aller Gesundheits- und Sozialberufe als auch Betroffene und sonstige Interessierte sind dazu eingeladen.

Als Beispiel für die Benachteiligung nennt Schirmer-Klug den Arbeitsmarkt. Hier würden Frauen mit Behinderung diskriminiert, weil sie Frauen seien, „und es wird noch dadurch verstärkt, dass die Behinderung hinzukommt“. Viele Betroffene hätten daher sehr große Probleme, in eine eigenständige Lebensweise zu kommen und sich selbst zu finanzieren.
Zudem seien viele Frauen und Mädchen mit Behinderung im Gegensatz zu anderen Gruppen deutlich öfter Opfer von Gewalt. „80 Prozent haben laut einer Studie von 2012 Gewalterfahrung“, so die Gleichstellungsbeauftragte. „Und das spitzt sich zu, weil ihnen der Zugang zu Beratungsmöglichkeiten erschwert ist.“ Sei es, da die entsprechende Einrichtung nicht barrierefrei sei oder da die Betroffenen keine Kenntnis von dem Beratungsangebot hätten.

Angebote in Herne

Vor diesem Hintergrund soll die Fachtagung dazu dienen, „sich damit auseinander zu setzen, wie die Situation in Herne ist und welche Angebote es gibt“, erläutert Dr. Katrin Linthorst, Leiterin der Abteilung Gesundheitsförderung im Fachbereich Gesundheit. Der Fachbereich und die Gleichstellungsstelle kooperieren anlässlich der Frauenwoche vom 4. bis 20. März sowie der Gesundheitswoche vom 7. bis 13. März zum zweiten Mal und organisieren die Fachtagung. Außerdem steht die Veranstaltung im Zusammenhang mit der aktuellen Erarbeitung eines Inklusionsplans für die Stadt Herne.
Diesmal wird es am 8. März zwischen 13.30 bis 18 Uhr unter anderem drei Impulsreferate geben: zur Situation von Frauen und Mädchen mit Behinderung, zu Konzepten und Maßnahmen zur Gewaltprävention sowie zum Thema „Einführung in die leichte Sprache“. Mit dabei sind außerdem die Lebenshilfe Herne, die Werkstatt für Behinderte und die Soforthilfe Herne (Caritasverband und Elisabeth-Gruppe).

Claudia Kleinert als Moderatorin

Die Moderation der Fachtagung übernimmt die Fernsehmoderatorin Claudia Kleinert, die sich seit 2008 als Botschafterin der Lebenshilfe NRW engagiert.
Für die kostenlose Veranstaltung ist eine Anmeldung bei der Gleichstellungsstelle unter Tel. 02323/162629 oder per E-Mail an gleichstellungsstelle@herne.de ist erforderlich. Außerdem ist eine Anmeldung unter www.frauen.herne.de möglich. Wer einen Gebärdendolmetscher benötigt, wird gebeten, dies im Vorfeld mitzuteilen.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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