Im mutigen Einsatz für die Sicherheit

Alle Fotos: Detlef Erler
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Die Flammen des entzündeten Gaslecks schlagen hoch, vorsichtig nähern sich die dick vermummten Männer dem Brand. Zunächst wird der Verletzte geborgen, dann geht es ans Löschen. Willkommen bei der Grubenwehr.
Doch glücklicherweise ist hier kein echter Unfall passiert. Die Männer absolvieren nur eine Übung, um im Ernstfall für den Einsatz im Bergwerk gut gerüstet zu sein. Schauplatz des Spektakels ist die Hauptstelle für das Grubenrettungswesen an der Wilhelmstraße. „Unsere Philosophie ist, dass der Einsatz nicht gefährlicher sein soll als die normale Arbeit“, erklärt deren stellvertretender Leiter Andreas Betka.
Das will natürlich gut trainiert werden. „Fünf Übungen pro Jahr sind Pflicht, meist werden aber mehr absolviert“, lässt Betka wissen.
Dazu gehört der Rettungs- und Löscheinsatz, für den sich aber kein mutiger Mitarbeiter retten lassen muss, sondern am geduldigen Dummy die Wiederbelebung simuliert wird.
Wer es nicht so mit der Fitness hat, ist bei der Grubenwehr definitiv fehl am Platz. Denn schon die etwa 8500 Euro teure Ausrüstung mit feuerfester Kleidung und Atemgerät wiegt satte 30 Kilo. Da wird der Hindernisparcours zur großen Herausforderung. Doch schon zuvor fließt der Schweiß, denn vor dem Start wird sich in voller Montur am Ergometer aufgewärmt.
In einer Gitterkonstruktion müssen sich die Männer durch enge Gänge bewegen, hoch und runter. Der Anfang sieht noch harmlos aus, doch auch hier ist ist schon Vorsicht geboten. „Sie müssen zum Beispiel darauf achten, dass das Atemgerät nicht beschädigt wird oder sie die Maske verlieren, denn im Einsatz bewegen sie sich in einem atmosphärelosen Raum“, erklärt Betka. Und ohne Luft wird das ziemlich unangenehm.
Im hinteren Bereich des Parcours wird die Anlage mehrstöckig und hält einige fiese Überraschungen bereit.„Wir simulieren eine echte Katastrophensituation mit Nebel, Explosionen, Lärm und Schreien“, erklärt Betka. In diesen ungemütlichen Begleitumständen müssen die Grubenwehrmänner dann noch Aufgaben erfüllen wie das richtige Messen und Ablesen von Gasmengen.
Denn im Notfall hängt auch das eigene Überleben von der richtigen Ausbildung ab. Wobei der letzte Brand schon lange zurückliegt, „das war 2005, zum Glück ohne Personenschaden. Die letzte Explosion ereignete sich 1992“, erinnert sich Betka. Heute liegt die Aufgabe eher darin, sich untertage in Regionen zu bewegen, wo schon lange niemand mehr gearbeitet hat, und zu prüfen, ob alles sicher ist. Doch auch dies birgt natürlich genug Gefahren.
Insgesamt sind derzeit 700 Männer ehrenamtlich bei der Grubenwehr tätig, immer fünf von ihnen gehören zu einem Team. Und sie sind unter ihren Kollegen sehr hoch angesehen, „sie gelten als die Elite“, erklärt Frank Krämer von der Pressestelle.

Autor:

Dirk Marschke aus Herne

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