Horst und die gekrönten Häupter

So viele gekrönte Häupter bekommt auch Horst Schiereck nicht oft zu Gesicht. Denn neun Sternsinger statteten mit ihren Betreuern dem Herner Rathaus eine Stippvisite ab. Natürlich zeigte sich das Stadtoberhaupt aber bestens gerüstet für den royalen Besuch.

Reichlich Klimpergeld und natürlich auch Scheine hat der OB parat, die in die Sammeldose wandern. „Wir sammeln in diesem Jahr für Flüchtlingskinder in Malawi und anderen Ländern“, erklärt die 16-jährige Viktoria, die extra für die Visite den Weihrauchbehälter schwingt. Und der OB hat für seine Besucher auch noch neues Wissen parat. „In Bayern ist der Dreikönigstag noch ein Feiertag“, erklärt er. Wie übrigens auch in Österreich. Bei uns sind einfach die Ferien etwas länger.

Neun kleine Könige und ihre Betreuer aus den Gemeinden St. Bonifatius und St. Elisabeth schauen in diesem Jahr mit St. Bonifatius‘ Vikar Markus Wippermann im Rathaus vorbei und stiften dem Oberbürgermeister den Segen. Übrigens ganz traditionell mit Kreide. Nicht mehr selbstverständlich, denn vielfach kommt heute ein Aufkleber zum Einsatz. „Weil die Türen vom Vermieter aus nicht mit Kreide beschrieben werden dürfen oder aus Material bestehen, auf dem die Kreide nicht halten würde“, erklärt Viktoria.

Der elfjährige Noah ist seit drei Jahren dabei. Wie viele seiner Mitstreiter ist er auch Messdiener und setzt sich die goldene Krone auf, „weil es einfach Spaß macht.“ Da die Gruppen nur diejenigen Gemeindemitglieder ansteuern, die sich vorher angemeldet haben, blieben Negativerlebnisse bisher aus. „Es kommt mal vor, dass jemand nicht öffnet. Wahrscheinlich weil er arbeiten muss oder im Urlaub ist“, vermutet Noah.

Süßigkeiten werden gerecht aufgeteilt

Nicht zu verachten sind natürlich auch die Süßigkeiten. „Die werden dann in der Gruppe aufgeteilt.“ Die drei Könige sind übrigens eher symbolisch zu sehen, „Viele Gruppen sind auch mit vier Kindern unterwegs“, lässt Vikar Wippermann wissen.

Auch die erfahrene Viktoria, die inzwischen eine Gruppe als Betreuerin begleitet, kann nur Positives berichten. „Manchmal bitten uns ältere Damen herein, bieten uns Plätzchen und Getränke an und loben uns, dass wir wie sie früher als Sternsinger unterwegs sind“, erzählt sie freundlich lächelnd.

Mit einem Lachen erinnert sich Constanze (17) an eine besondere Begegnung. „Als wir einmal unterwegs waren, hielt eine Autofahrerin neben uns und wollte, dass wir für sie singen und den Segen an ihre Wagentür anbringen.“

Insgesamt 22 Kinder und sechs Betreuer waren in den beiden Gemeinden in diesem jahr aktiv, wie Markus Wippmann verrät. Weit über 3000 Euro haben sie gesammelt.

Dafür dürfen sich die Kinder auf gleich zwei Belohnungen freuen. „Wie im letzten Jahr sind wir zu einem Essen im Park‘s eingeladen“, verkündet der Vikar. Zudem dürfen sich alle Sternsinger des Dekanates Emschertal auf einen Kinobesuch in der Filmwelt Herne freuen. Wie es sich für die jungen Kronenträger gehört, bleibt es dabei royal. Denn zu sehen gibt es Disneys Kassenerfolg „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“.

Sternsinger sind auch noch am Wochenende unterwegs

Die Kinder aus St. Bonifatius und St. Elisabeth haben ihr Werk damit vollbracht. Im Pastoralverbund Herne-Ost sind die Sternsinger erst am kommenden Wochenende unterwegs. Die Jugendlichen der Pfarrgemeinde St. Dreifaltigkeit laufen am 11. und 12. Januar. Wer noch mitmachen will, kann heute um 18 Uhr in die Jugendräume des Pfarrheims an der Börsinghauser Straße kommen.
In der Pfarrgemeinde St. Peter und Paul werden die Häuser schließlich am 12. Januar angesteuert.

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