"Genug zu tun" - Feuerwehr Herne: Jahresbilanz 2010
Über zuviel Muße kann sich die Herner Berufsfeuerwehr nicht beklagen. Mit exakt 351 Brand-Einsätzen waren die Wehrmänner (und -frauen) gut beschäftigt. Am Montag stellte Feuerwehr-Chef Michael Benninghoff die Jahresbilanz 2010 vor.
Von Rainer rüsing
„Reichlich zu tun“, habe man gehabt, konstatiert Benninghoff in seinem Rückblick. Noch gut im Gedächtnis ist der Kellerbrand mit starker Rauchentwicklung in einem Hochhaus am Scharpwinkelring gleich zu Beginn des Berichtszeitraums. Mehr als 200 Kräfte von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr, THW und Hilfsdiensten sorgten für die Bekämpfung des Feuers und die Evakuierung der 31 Bewohner.
Brand-Einsätze sind spektakulär, aber nur ein Bereich im Spektrum der Aufgaben, die der Feuerwehr obliegen.
„Vieles sieht man nicht, weil nicht mit Geräusch verbunden“, sagt der Leitende Branddirektor. Bei Bränden, Unfällen oder Rettungsdienst-Einsätzen schaffen Blaulicht und Martinshorn den Rettern freie Bahn. Still und unauffällig dagegen geht die Arbeit im „Vorbeugenden Brandschutz“ vonstatten, wo – um nur ein Beispiel zu nennen – neue und bestehende Gebäude auf Brandsicherheit überprüft werden. „Auch da haben wir unser Klassenziel erreicht“, schmunzelt Benninghoff.
Neben den 351 Bränden (zwei weniger als im Vorjahr) musste die Feuerwehr 843 Mal zu „Technischen Hilfeleistungen“ ausrücken. Darunter fallen so unterschiedliche Dinge wie das Retten von Menschen und Tieren, Verkehrsunfälle oder Wasser- und Sturmschäden. 843 Einsätze schlagen hier zu Buche. 231 weniger als im Vorjahr. Grund: der extreme Starkregen mit zahlreichen Überflutungenun und voll gelaufenen Kellern im Juli 2009. Daran konnten die Schäden durch Sturmtief Xynthia ein Jahr später nicht reichen. Dabei wurde allerdings ein Bauarbeiter beim Einsturz einer Giebelmauer verschüttet. Er konnte unter Einsatz einer Drehleiter gerettet werden.
Weitgehend stabil waren auch die Einsatzzahlen des Rettungsdienstes. 16.503 Notfalleinsätze wurden gefahren (212 mehr als 2009) und 23.959 Krankentransporte.
Wie in den vergangenen Jahren lobte Benninghoff das gute Zusammenspiel mit der Freiwilligen Feuerwehr. 211 Männer und Frauen unterstützen die 160 hauptamtlichen Feuerwehrleute, darunter sechs, in Kürze sieben Frauen. „Ein guter Schnitt im Landesdurchschnitt“, versichern Benninghoff und Kollege Ralf Radloff, der für die Einsatzorganisation zuständig ist.
Autor:Rainer Rüsing aus Herne |
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