Für mehr Teilhabe am Leben

Ellen Zasada, Mitarbeiterin der Wewole-Stiftung, fasst Gläser, Deckel und Umverpackungen zu einem Set zusammen. Fast jedes Produkt bekommt ein Etikett, einen Glaseinleger oder Anhänger. | Foto: Wewole-Stiftung
  • Ellen Zasada, Mitarbeiterin der Wewole-Stiftung, fasst Gläser, Deckel und Umverpackungen zu einem Set zusammen. Fast jedes Produkt bekommt ein Etikett, einen Glaseinleger oder Anhänger.
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Die Wewole-Stiftung und die Dosen-Zentrale Züchner arbeiten in Zukunft stärker zusammen. Von den Aufträgen des Unternehmens aus Hilden profitieren in Zukunft rund 70 Menschen mit Behinderung. Züchner ist ein modernes Bindeglied zwischen Verpackungshersteller und dem Lebensmittelhandel.

Bereits 1798 wurde der Name Züchner im Zusammenhang mit Verpackungen genannt. Als inhabergeführtes, international agierendes Großhandelsunternehmen beliefert die Dosen-Zentrale heute Lebensmittelketten, Supermärkte, Discounter, Metzgereien, Hofläden, Selbstvermarkter sowie Industrieabfüller mit Blech-, Glas- und Kunststoffverpackungen und Etiketten. Die Wewole-Stiftung steht dem Traditionsunternehmen nun verstärkt zur Seite: Rund 70 Menschen mit Behinderung profitieren in Herne und demnächst auch in Castrop-Rauxel von den Aufträgen Züchners.

Besonders für den Bereich Einkochen und Selbstgemachtes im Glas hat sich die Dosen-Zentrale in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht – zum Beispiel als größter Händler für Weck-Gläser in Europa. Das Alleinstellungsmerkmal liegt jedoch in der kundenorientierten Gestaltung, Kombination und Konfektionierung verkaufsfertiger Lösungen. Genau hier tritt die Wewole-Stiftung auf den Plan.

In den Werkstätten setzen Menschen mit Behinderung die Gläser, Deckel und Umverpackungen zu einem Set zusammen. Beispielsweise gehören zu einem Weck-Glas der Gummiring, Metall-Klammern oder ein Frischhaltedeckel. Außerdem erhält fast jedes Produkt ein Etikett, einen Glaseinleger oder Anhänger. Danach wandert das Produkt zu weiteren Gläsern in einen Karton oder in ein Verkaufsregal. Je nach Kundenwunsch füllen sich nach und nach einige Dutzend Europaletten mit solchen Verkaufseinheiten. Im Anschluss an diese Konfektionierung beliefert die Dosen-Zentrale die Kunden in Deutschland und europaweit.

Aktuell baut die Stiftung ihren Standort im Industriepark Erin in Castrop-Rauxel aus. Der neue Anbau umfasst 1400 Quadratmeter Fläche – genügend Platz für rund 1000 Paletten-Stellplätze. Mehr als die Hälfte davon ist bereits für die Dosen-Zentrale vorgemerkt. In einigen Wochen wird der Anbau fertig sein. Dann kann die Ware anrollen. „Bis zu 70 Menschen mit Behinderung werden im Erin-Park dauerhaft mit der Konfektionierung beschäftigt sein“, sagt Ulrich Murmann. Der Wewole-Vertriebschef freut sich auch deshalb über die Kooperation, weil sie langfristig angelegt sei und die Verpackungseinheiten stark variierten. „Das bringt die gewünschte Abwechslung in die Produktion.“

Die Zusammenarbeit habe schon eine gewisse Tradition, sagt Rochus Wellenbrock. Der Vorstandsvorsitzende der Wewole hatte die Kontakte zu dem Verpackungsprofi bereits vor seiner Herner Zeit geknüpft. Er ist froh, dass die Partnerschaft in Zukunft deutlich wächst. „Die Dosen-Zentrale wird ein wichtiger Großkunde für uns. Was uns besonders freut, ist das soziale Engagement. Das Familienunternehmen beschäftigt bereits seit über 20 Jahren gezielt Menschen mit Behinderung.“ Während andere Firmen solche Partnerschaften lieber verschweigen, geht Züchner offensiv damit um. Eine Marke „fairpacken“ sei eingetragen und werde mittelfristig als Siegel für „Verpackungsleistungen in Kooperation mit behinderten Menschen“ eingesetzt, so das Unternehmen.

Die Wewole-Stiftung ist der Teilhabe-Anbieter für Menschen mit Behinderungen in Herne und Castrop-Rauxel. Seit dem 1. Dezember vergangenen Jahres führt sie die Wohn- und Werkstätten für Behinderte unter einem Dach unter dem aktuellen Namen zusammen. Davor wurde die Einrichtung unter der Bezeichnung WfB geleitet. Die Stiftung organisiert moderne Unterstützungsangebote mit dem Ziel, Menschen mit Behinderungen selbstbestimmtes Arbeiten, Wohnen und Leben zu ermöglichen. Das Kürzel Wewole steht für die drei Arbeitsbereiche Werken, Wohnen und Lernen. Das Sozialunternehmen begleitet mit 370 Fachkräften mehr als 1200 Menschen mit Behinderung.

Quelle: Wewole-Stiftung

Autor:

Wochenblatt Herne aus Herne

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