Es muss nicht immer Mayo sein
Du bist, was du isst. So hört man es immer wieder. Doch wie bringt man seinen Nachwuchs dazu, nicht nur dem Genuss von Pommes oder Schokolade zu frönen, sondern es auch mal mit gesunden Alternativen wie Vollkornbrot und Gemüse zu probieren?
Die Gesprächsrunde im Familienzentrum Michaelstraße hat Tradition. Seit mittlerweile fünf Jahren spricht die Diplom-Heilpädagogin Anja Große Rövekamp mit Eltern über Fragen, die ihnen auf den Nägeln brennen. Diese Mal geht es um gesunde Ernährung.
Gut gelaunt und locker reden die Teilnehmerinnen über dieses leidige Thema. „Wenn das Kind nur Nudeln will, macht man halt eine Woche nur diese. Dann regelt sich das von allein“, meint Große Rövekamp. Denn schnell wird klar: Mit Verboten oder Druck kommt man nicht ans Ziel. Stattdessen ist Erfindungsgabe gefragt. „Man kann zum Beispiel Brote ausstechen oder Spieße machen“ schlägt sie vor. Denn auch beim Essen kommt es auf die Optik an. Dann kommt die Neugier ganz von allein. „Man muss den Kindern die Dinge schmackhaft machen.“
Da kann es auch schon reichen, den langweiligen Quark in einer bunten Schüssel zu servieren, damit er den süßen Versuchungen aus dem Supermarkt ähnlicher sieht.
Natürlich kann man auch durch Vielfalt versuchen, zum Beispiel durch verschiedene Käsesorten, die Kleinen für etwas Gesünderes zu begeistern. Vielleicht kann man dann auch gegen das Nutella-Brot der Spiel- oder Klassenkameraden punkten, das auf einmal gar nicht mehr so spannend ist.
Und wenn die Kinder denn doch die Phase haben, dass sie nur noch Fleisch mögen oder über alles Mayo kippen, dass es den Eltern nur noch graut: Der Nachwuchs muss halt testen, was so schmeckt. „Kinder haben andere Geschmacksnerven. Sie befinden sich noch in der Entwicklung“, beruhigt Anja Große Rövekamp. Und wenn die Großen ehrlich sind: auch sie lieben manchmal fragwürdige Kreationen wie Marmelade auf Käse, Maggi auf Ei oder Schinken auf Butterstuten.
Autor:Dirk Marschke aus Herne |
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