Ein "Stromer" tankt auf - Elektro-Auto startet morgen zu Rekordfahrt Flensburg-München

Tausend Kilometer quer durch Deutschland, von Flensburg nach München. Eigentlich nichts Besonderes für ein Auto. Das grün-weiße Gefährt, das sich morgen früh auf den Weg macht, musste allerdings vorher nicht an die Zapfsäule sondern an die Steckdose. Der Citroen Berlingo fährt mit Strom. Das Elektro-Fahrzeug der Herner Firma „BEA-tricks“ will einen neuen Reichweiten-Rekord für Elektrofahrzeuge einfahren: Mehr als tausend Kilometer mit nur einer Batterieladung. Reichweiten-Rekorde gab es schon einige. Das Einzigartige an diesem: „Wir fahren unter realen Bedingungen im normalen Alltagsverkehr“, kündigt Daniel Sperling, Geschäftsführer von „BEA-tricks“, an. Die bisherigen Rekorde dagegen waren auf abgesperrten Strecken erzielt worden, ohne Steigungen und Ampelstopps sowie unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Wenn es am Montag von Flensburg aus losgeht, liegen rund 20 Stunden Fahrzeit vor dem klimafreundlichen Kleintransporter, bis er am Dienstagmittag in München, auf der Messe für alternative Antriebstechniken „eCarTec“ einrollt. Wenn alles gut geht. Doch daran zweifeln die findigen Entwickler aus dem Ruhrgebiet nicht. „Wir werden im Schritt mit Tempo 50 im Straßenverkehr unterwegs sein“, sagen sie. Dass sich mehrere Fahrer unterwegs abwechseln, versteht sich von selbst. „Für diesen Reichweiten-Test setzen wir keinen unserer City-Stromer ein, dafür ist der Smart zu klein“, sagt Daniel Sperling. Die Batterien im Citroen Berlingo seien aber die bewährten Modelle, die auch die Smart-Elektroflitzer antreiben, die das Unternehmen seit zwei Jahren umrüste und verkaufte, erklärt der Diplom-Ingenieur. Das Kraftpaket für die Dauerfahrt besteht aus zehn solcher Lithium-Ionen-Akkupacks mit einer Gesamtleistung von 180 Kilowattstunden. Mit der Rekordfahrt sollen weitere Erfahrungen mit der Batterietechnik gemacht werden.