Ein Leben in tödlicher Gefahr

Machen anderen Betroffenen Mut: Inge Wilzoch und Manfred Günther. WB-Foto: Erler
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Den früheren NRW- „Landesvater“ Johannes Rau, das Genie Albert Einstein und die Sport-Moderatorin Monika Lierhaus verbindet bei aller Verschiedenheit eines: das Aneurysma. Nicht rechtzeitig erkannt, kann es eine tödliche Gefahr darstellen. Eine Herner Selbsthilfegruppe bietet Halt.

„Ein Aneurysma ist eine sackförmige Ausstülpung von Blutgefäßen durch eine angeborene oder erworbene Gefäßwandschwäche von Hauptschlagadern. Platzt ein Aneurysma auf, bedeutet das akute Lebensgefahr“, klärt Inge Wilzoch auf, die vor einigen Jahren in Herne die „Selbsthilfgeruppe Aneurysma“ gegründet hat. „Unser Einzugsgebiet reicht von Herne und Castrop-Rauxel bis nach Oberhausen und Mülheim“, sagt die 51-Jährige.
Bei ihr selbst wurde die Bedrohung erst spät erkannt: „Ich litt 30 Jahre lang unter Migräne, bis ein Neurologe eine Kernspin-Untersuchung mit Gefäßdarstellung machte und dabei ein Aneurysma in meinem Kopf entdeckte.“
Erscheint eine Operation ratsam, wird das Aneurysma entweder mit einem Clip abgeklemmt oder „gekeult“. Was sich fürchterlich anhört, bedeutet, dass eine Spirale in das Aneurysma eingesetzt wird, damit es nicht mehr platzen kann.
Manfred Günther (53) leidet gleich an zwei Aneurysmen: in der Bauchschlagader und in der Herzspitze. Letzteres wird mit Blutdrucksenkern und Ruhigstellern behandelt, die Ausstülpung in der Bauchschlagader lässt er er alle sechs Monate untersuchen. „Im Moment misst mein Aneurysma 3,7 Zentimeter. Wird es größer als fünf Zentimeter, muss es operiert werden.“
Die Selbsthilfegruppe, die derzeit zehn Mitglieder hat, trifft sich an jedem ersten Dienstag im Monat um 16 Uhr im Bürger-Selbsthilfe-Zentrum, Rathaus Wanne, Rathausstraße 6. Wer mitmachen möchte – Günther: „Die Dunkelziffer ist sehr hoch“ – wendet sich unter der Nummer 0234/54 08 87 an Inge Wilzoch oder schaut einfach am 2. Oktober vorbei.
In der Gruppe tauscht man sich aus über Ärzte und Kliniken, bespricht Behörden-Gänge, hört Vorträge oder schildert sein persönliches Schicksal. „Das befreit“, hat Inge Wilzoch erfahren, „denn zu Hause mögen viele nicht mehr darüber reden, weil die Angehörigen es nicht mehr hören können.“
Weitere Informationen: www.aneurysma-herne.de

Autor:

Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig

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