"Du bist ein Glückskind"
Elke Gögler hat nur alle vier Jahre Geburtstag. Aber das hat auch seine Vorteile: „Ich bleibe besser in Erinnerung als andere, und die Geschenke fallen meist etwas größer aus.“ Heute darf sie sich über eine digitale Spiegelreflexkamera freuen. Und natürlich über die Gratulation des Wochen-blatts!
Nicht immer war die am 29. Februar 1960 geborene Frau mit dem Datum in Reinen: „Früher war es ganz furchtbar, wenn der 29. nicht da war. Man hat mir meistens nur nachträglich zum Geburtstag gratuliert und dann noch mit der Bemerkung: ‚Du hast ja heute gar keinen‘.“
Doch später wurde grundsätzlich am 1. März gefeiert, wenn es kein Schaltjahr gab. Inzwischen ist Elke Gögler stolz auf das Datum: „Das ist schon etwas ganz Besonderes, an einem solchen Tag geboren worden zu sein.“ Schließlich ist sie ein Glückskind, weil sie am 29. das Licht der Welt erblickte. „Das hat die Hebamme zu meiner Mutter am Tag meiner Geburt gesagt. Mama hatte sie eigentlich gebeten, das Geburtsdatum auf den 28. Februar oder den 1. März zu ändern, um dem Kind Kummer zu ersparen.“
Aber die Hebamme wollte nicht, denn dann wäre die Kleine ja kein Glückskind mehr gewesen.
Pragmatisch geregelt hat Manfred Knorn sein Wiegenfest. „Meine Verwandten und Bekannten“, schreibt uns der heute 72-Jährige, „erscheinen immer am letzten Februar-Tag zu meiner Geburtstagsfeier.“
Grundsätzlich am 28. Februar feiert Claudia Kossinna – außer in den Schaltjahren. Aber stets fallen die Geschenke „toll aus“ – völlig unabhängig vom Datum. Nur der 1. März steht für sie als „Ersatz-Tag“ nicht zur Debatte, denn „ich habe nun mal im Februar Geburtstag“. Natürlich freut sie sich, dass sie heute erst 13 Jahre jung wird. Ein Bösewicht, der diese Zahl mit vier multipliziert. . .
Andrea Darwiche freut sich darüber, im Schaltjahr „deutlich mehr Geburtstagspost“ zu bekommen. Als Kind habe sie sich nicht um das Datum geschert, „da wurde am 1. März gefeiert und es gab eine Kinderparty mit ‚Kalter Schnauze‘, und das hat gezählt.“
Als Jugendliche habe sie sich dann mit dem Thema Schaltjahr beschäftigt und auch endlich verstanden, „warum das so ist“.
Und schließlich: „Weil ich um 14 Uhr geboren worden bin, konnte ich meiner Mutter zudem keinen Vorwurf daraus machen, dass sie die paar Minuten bis zum 1. März nicht durchgehalten hat.“
Mittlerweile sei allerdings die Zeit gekommen, „in der man die Geburtstage sowieso nicht mehr so gerne feiert und da ist es einfach egal, ob man am 29. 2. oder am 1. 3. zwölf Jahre alt wird“. Na dann: herzlichen Glückwunsch!
Autor:Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig |
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