Die ewige Baustelle / DLRG weiter vom Wasser abgeschnitten
Was lange währt, wird endlich gut. Für die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) scheint der Spruch nicht zu gelten. Auch zum Jahreswechsel 2012/13 bleiben die Retter von ihrem nassen Element getrennt. Dort, wo einmal die rot-weißen Boote in den Rhein-Herne-Kanal gelassen wurde und der neue Einlass entstehen soll, stehen weiter rostige Spuntwände.
„Langsam aber sicher geht uns die Luft aus“, seufzt Egbert Müller, Vorsitzender des DLRG-Bezirks Herne/Wanne-Eickel, der die schmucke neue Rettungswache betreibt, die in diesem Jahr eröffnet wurde.
Seit ein Unternehmen im Auftrag der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung mit der Erweiterung des Kanals begonnen hat, besteht der eigentlich untragbare Zustand. Das war Sommer 2009! Im Frühjahr 2011 sei alles fertig, kündete eine weithin sichtbare Baustellenfahne, die längst abgehängt wurde.
Ein Nackenschlag dann im Herbst 2011: Bei den Arbeiten wurden industrielle Altlasten gefunden. Die werde man fachgerecht entsorgen, sagte damals WSV-Bauleiter Thomas Frankenstein dem Wochenblatt und machte Hoffnung, die Arbeiten an der Rettungswache könnten im folgenden Sommer beendet sein. Pustekuchen!
Fortschritte waren nicht ersichtlich, als im Mai dieses Jahres unter großer Beteiligung von Politik, Vereinen und Verbänden das neue Gebäude der Rettungswache eröffnet wurde.
Jetzt, wenige Tage vor Beginn eines neuen Jahres, beherrschen immer noch rostige Spuntwände, Bagger und andere Baumaschinen das Bild.
Auf einen besonders traurigen Aspekt weist Ursel Müller hin: „Mehr als fünfzig junge Leute haben sich oder sind von ihren Eltern abgemeldet worden“, sagt die Vorsitzende der Ortsgruppe Wanne-Eickel. Ohne erreichbares Wasser vor der Tür fehle eben ein ganz wichtiger Teil des Vereinslebens.
Vielleicht sollten die Bauausführenden mal eine Schippe zulegen. Seit Mitte letzter Woche jedenfalls ruht einmal wieder die Arbeit.
Autor:Rainer Rüsing aus Herne |
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